Bildung/Bildungsföderalismus

Anita Klahn: Albig muss den Menschen erklären, wie er seine Pläne umzusetzen gedenkt

„Es gibt offenbar keinen Sommer ohne bemerkenswerte bzw. merkwürdige Debattenbeiträge des Ministerpräsidenten. Wenn er seine jüngsten Forderungen zur Abkehr vom Bildungsföderalismus ernst meint, dann stellt er seiner Bildungsministerin ein schlechtes Zeugnis aus. Es ist doch seine Landesregierung, die den Bildungsbereich so sträflich vernachlässigt, die Interessen der Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern ignoriert und stattdessen lieber ideologische Spielwiesen bedient. Zu erinnern sei nur an den Streit um G8/G9 und das Abschaffen von Ziffernoten und Schulartempfehlung sowie an das Absenken von Leistungsstandards – insgesamt geht es um die Demontage eines vielfältigen Schul- und Bildungssystems zu Gunsten von Einheitsschule und Einheitslehrer.

 

Bei solch großen Worten haben die Menschen in Schleswig-Holstein den Anspruch darauf, dass der Ministerpräsident ihnen detaillierter erklärt, wie er seine Pläne umzusetzen gedenkt – und nicht nur Schlagworte in den öffentlichen Raum wirft.

 

Schon jetzt gibt es leichter realisierbare Lösungen. Eine Maßnahme wäre, das Kooperationsverbot aufzuheben. Die andere ist aber bereits jetzt realisierbar und das tut Albig nicht: Das Land Schleswig-Holstein muss der Bildung endlich einen höheren Stellenwert einräumen. Mittel wären genug dafür da.

 

Wenn also der Ministerpräsident verständlicherweise unzufrieden ist mit der Bildungspolitik in diesem Land – wir sind das auch –, dann sollte er vielleicht endlich die notwendigen Konsequenzen ziehen, denn er trägt die Verantwortung für diese Politik.“