Anita Klahn: Der Schutz von Frauen vor Gewalt hat höchste Priorität

Anita Klahn

Anlässlich der Veröffentlichung der Bedarfsanalyse der Hilfeangebote für gewaltbetroffene Frauen in Schleswig-Holstein erklärt die stellvertretende Vorsitzende und frauenpolitische Sprecherin, Anita Klahn:

„Gewalt gegenüber Frauen ist auch im 21. Jahrhundert leider noch ein Problem, über das wir als Gesellschaft nicht nur sprechen, sondern auch mit Maßnahmen reagieren müssen. Es macht mich traurig, wenn selbst heute noch pro Jahr durchschnittlich jede dritte Frau im Erwachsenenalter mindestens einmal Opfer von sexueller oder körperlicher Gewalt wird; jede vierte sogar innerhalb einer Partnerschaft, welche Schutz und Fürsorge, aber nicht Gewalt und Angst geben soll. Mit 16 Frauenhäusern, 16 KIK-Koordinationsstellen und 26 Beratungsstellen im Land leisten wir bereits heute einen aktiven Beitrag, geeignete Hilfesysteme vorzuhalten, an die sich von Gewalt bedrohte oder betroffene Frauen melden können. 

Unser Anspruch geht jedoch weiter. Auf Grundlage der Ergebnisse aus der Bedarfsanalyse werden wir die bestehenden 319 Frauenhausplätze aufstocken. In einem ersten Schritt werden wir die für 2019/2020 übergangsweise geschaffenen 30 Sofortplätze verstetigen. Darüber hinaus werden wir zeitnah beraten, wie weit wir die Frauenhauslandschaft im Land weiter dem Bedarf entsprechend anpassen, sei es in der Anzahl der Häuser und Betten, als auch in der Frage der Verteilung im Land. Auch der Vermittlung bzw. Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Frauen nach ihrer Zeit im Frauenhaus werden wir uns weiterhin widmen müssen. Die Projekte zur Wohnraumvermittlung sind erfolgreich und können ausgebaut werden.

Unser Ziel ist es, eine bedarfsgerechte Frauenhaus- und Frauenhilfelandschaft im Land sicherzustellen. Darunter verstehen wir, dass jede hilfesuchende Frau Zugang zu Beratungsstellen findet und auch bei Bedarf einen Platz in einem Frauenhaus erhält.“