„Die heute angehörten Zeugen, ehemalige Bewohner des Friesenhofes, bestätigten in erschütternder Weise alle uns bekannten Vorwürfe. Im Nachhinein wirken die einzelnen Hilfssysteme wie eine Farce, wenn es kein Zusammenspiel der Verantwortlichen gibt und diese aus Angst vor juristischen Auseinandersetzungen sich im Zuständigskeitsdschungel wegducken.
Dies gilt insbesondere auch nach Vorlage des vom PUA in Auftrag gegebenen Gutachtens zu den pädagogischen Konzepten des Friesenhofes. Wer nach diesem Gutachten noch die Behauptung beibehalten will, die Heimaufsicht habe ‚alles richtig gemacht‘, verrät nur noch Ignoranz gegenüber den Fakten.
Besonders bedrückend ist, dass selbst ein Jahr nach dem Skandal um die Friesenhof GmbH seitens des Ministeriums immer noch nicht proaktiv agiert wird. Der Versuch zur Schließung einer Tellingstedter Einrichtung erfolgte wieder erst, nachdem betroffene Jugendliche den Mut zur Anzeige hatten. Wenn also die Personalaufstockung in der Heimaufsicht ein Erfolg werden soll, muss Ministerin Alheit endlich dafür Sorge tragen, dass diese alle rechtlichen Möglichkeiten nutzen, um endlich für Klarheit in der Heimlandschaft zu sorgen. Es kann nicht sein, dass viele gut arbeitende Einrichtungen unter der Dauerkritik Schaden nehmen, weil die schwarzen Schafe nicht identifiziert werden.“