„Mit seinen Forderungen nach einer Neuordnung der Kitafinanzierung und einer dringend notwendigen Qualitätssteigerung in den Kindertagesstätten Schleswig-Holsteins rennt das Kita-Aktionsbündnis bei der FDP-Landtagsfraktion offene Türen ein. Eine Verbesserung des Fachkräfte-Kind-Schlüssels ist auch in unseren Augen unabdingbar und spätestens angesichts der heute präsentierten Zahlen zu den Personalausfällen nur folgerichtig.
Dass ein so breites Bündnis die schleichenden Standardabsenkungen in unseren Kitas beklagt, belegt zudem deutlich, dass diese Landesregierung – trotz aller gegenteiligen Bekundungen von Rot-Grün-Blau – den Bereich der Kindertagesbetreuung eben nicht als Schwerpunkt ihrer Arbeit betrachtet.
Das Gegenteil ist der Fall: Trotz aller Mahnungen aus den Fachverbänden und der Eltern hat sich die Koalition immer auf dem untersten finanziellen Niveau bewegt und nur gerade ausreichende Mittel bereitgestellt, damit das System nicht sofort zusammenbricht.
Wenn diese Landesregierung es aber ernst damit meint, Eltern bei ihrer Erziehungsarbeit zu entlasten, Kinder bei ihren ersten Schritten im Leben pädagogisch professionell und menschlich liebevoll zugleich zu begleiten, dann muss sie Vorschläge unterbreiten, wie das chronisch unterfinanzierte Kita-System insgesamt dauerhaft auf tragfähige Beine gestellt werden kann – gemeinsam mit den Kommunen. Geldleistungen, wie das Krippengeld, nach dem Gießkannenprinzip zu verteilen, kann jedenfalls nicht das Mittel der Wahl sein.
Das Land muss endlich wieder eine vernünftige Konsolidierungspolitik betreiben, um sich entsprechende finanzielle Freiräume zu erarbeiten. Die Landesregierung muss zudem den Mut haben, Qualitätsstandards zu formulieren und dann auch für die finanzielle Machbarkeit sorgen.“