„Egal, wie niederschmetternd ein Studienergebnis ist, diese Landesregierung findet immer wieder beschönigende Worte für ihre desaströse Bildungspolitik. Wir müssen die Begabtenförderung genauso intensivieren, wie wir lernschwache Schülerinnen und Schüler unterstützen. Das Thema Dyskalkulie gehört auf die Tagesordnung, genauso wie wir über eine Flexibilisierung des Einschulungsalters diskutieren müssen. Damit Kinder erfolgreich in der Schule starten können, müssen sie schulreif und schulfähig sein. Das Jahrgangsübergreifende Lernen (JüL) in Klasse 1 und 2 ist nicht für jeden das richtige Instrument.
Dass die Landesregierung das Thema Digitalisierung in diesem Zusammenhang als Lösungsansatz anführt, kann nicht überzeugen. Die Digitalisierung ist auch im Bereich der schulischen Bildung zweifellos wichtig – aber sie ist nicht die Antwort auf alle Probleme in der Schule.
Das größte und seit langem bekannte Problem sind aber fehlende Fachlehrer. Der IQB-Ländervergleich von 2012 für Mathematik hat bereits gezeigt, dass Grundschüler, die fachfremd unterrichtet werden, deutlich schlechtere Leistungen zeigen, als Schülerinnen und Schüler, die von Fachlehrkräften unterrichtet werden. Diese Erkenntnis ist wenig überraschend, doch die Landesregierung handelt nicht. Der fachfremd erteilte Unterricht, gerade in Mathematik, muss beendet werden.
Wenn wir keine ausgebildeten Mathematiklehrer in der Grundschule haben, dann helfen auch die schönsten Tablets und Whiteboards nichts. Die FDP hat deswegen vorgeschlagen, dass angehende Grundschullehrkräfte verpflichtend entweder Mathematik oder Deutsch als Fach wählen müssen. Auch das gehört zu einer echten MINT-Offensive.“