„Es ist für die betroffenen Familien wenig hilfreich, wenn jetzt den Kreisen und kreisfreien Städten der Schwarze Peter zugewiesen wird, weil sie Schulbegleitungen im Rahmen der bundesgesetzlichen Regelungen aussprechen. So kann das grundsätzliche Problem nicht gelöst werden. Vielmehr muss darüber gesprochen werden, dass es die Landesregierung war, die mit ihrer verkorksten Inklusionspolitik diese Situation herbeigeführt hat.
Um den Aufstand der Kommunen seinerzeit zu verhindern, versprach die Koalition, die Schulen bei der Umsetzung von Inklusion mit den neu geschaffenen Schulassistentenstellen zu unterstützen. Hohe Erwartungen wurden bei den Eltern geweckt. Jedem musste dabei klar sein, dass weder das Geld für die Anzahl der geschaffenen Stellen, noch die Aufgabenbeschreibung den individuellen Bedarf der einzelnen Schülerinnen und Schüler abdecken konnte. Gleichzeitig schleift die Landesregierung aber ein passgenaues System aus Förderzentren und inklusiver Beschulung immer weiter.
Wir haben diese Entwicklung von Anbeginn deutlich kritisiert. Auch das eiligst eingerichtete Moratorium diente offensichtlich allein zur Beruhigung und Zeitgewinn. Wir müssen einen anderen Weg einschlagen und ein Netzwerk an Inklusionsschulen schaffen, das als zweite Säule neben den Förderzentren steht. Hier kann die Inklusion von ausgebildeten Fachkräften erfolgen. Nur so kann man den individuellen Bedürfnissen der Kinder nachkommen. Zudem ist so ein Netzwerk durch die Bündelung der Kräfte auch noch ressourcenschonender.“