Bildung/SHIBB

Anita Klahn zu TOP 23 „Ein Ministerium für alle Schulen“

Anita Klahn

In ihrer Rede zu TOP 23 (Ein Ministerium für alle Schulen) erklärt die stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Anita Klahn:

„Das Schleswig-Holsteinische Institut für berufliche Bildung (SHIBB) kommt. Es wird mit einer funktionierenden und rechtssicheren Organisationsform kommen. GEW und SPD können also beruhigt sein. Aus teilweise sehr eigenen, sehr eigennützigen Interessen versuchen sie jedoch, Verunsicherung zu stiften. Dabei verrennen sie sich in Phantomproblemen und erkennen gar nicht, dass sie am Interesse der Öffentlichkeit vorbeireden. Der VLBS, ein Verband, der immerhin die Berufsschullehrer vertritt, brachte es in einer Pressemitteilung auf den Punkt: Lehrer und Auszubildende interessieren sich vor allem für ein funktionierendes berufliches Bildungssystem; ihnen sind Ressortzuständigkeiten herzlich egal. Ich sage es nochmal: Alles geht seinen Weg; auf diesem Weg liegen auch keine unüberwindlichen Hürden – das hat das Gutachten der GEW im Grunde genommen nur noch einmal bestätigt.

Das SHIBB bedeutet eine deutliche Stärkung der beruflichen Bildung. Durch die Zusammenfassung der bisher auf verschiedene Ministerien verteilten Kompetenzen schaffen wir Synergien, die jungen Menschen zugutekommen. Es ist ein deutliches Signal, das da lautet: Die berufliche Bildung ist wichtig, die duale Ausbildung ist ein Erfolgsmodell, das wir weiterentwickeln. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt zeigt, dass wir in Zukunft vor allem den Fachkräftemangel in den Ausbildungsberufen zu spüren bekommen werden. Deshalb ist ein solches Signal auch besonders wichtig. Wegen des Fachkräftemangels, aber auch wegen der in Schleswig-Holstein immer noch zu hohen Quote an Abbrechern und Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz macht es Sinn, das SHIBB im Arbeitsministerium anzusiedeln. So können Arbeitsmarkt- und Ausbildungspolitik besser aufeinander abgestimmt, kann der Übergang von der Schule in den Beruf erleichtert werden. Und so finden Akteure aus Wirtschaft, Bildung und dem Sozialbereich leichter zusammen.

Die SPD fürchtet, mit einem SHIBB im Wirtschaftsministerium würden die allgemeinbildenden Aspekte an den Berufsschulen zu kurz kommen. Sie verbreitet die Sorge, die Auszubildenden würden nur als Wirtschaftsfaktor betrachtet werden. Das ist natürlich Unsinn. Eine gute Allgemeinbildung bietet das Rüstzeug, um Prozesse reflektiert wahrnehmen zu können. Die Unternehmen haben ein Interesse an einem solchen Reflektionsvermögen. Sie beklagen schließlich auch die zum Teil großen Lücken in der Allgemeinbildung mancher Jugendlicher.

Wir befinden uns momentan mitten im Entstehungsprozess des SHIBB. Die Ministerien, aber auch die Koalitionsfraktionen arbeiten in diesem Prozess gemeinsam und geschlossen zusammen. Auch wegen dieses Zusammenhalts bin ich überzeugt, dass das SHIBB ein Erfolgsmodell wird.“

Es gilt das gesprochene Wort!