Verkehr/Lang-LKW

Christopher Vogt: Lang-LKW-Fan Meyer muss seine Genossen von einer sinnvollen Lösung überzeugen

„Es ist noch gar nicht so lange her, dass sich die rot-grün-blaue Landesregierung der ideologisch motivierten Klage Baden-Württembergs vor dem Bundesverfassungsgericht gegen den Lang-LKW-Feldversuch des Bundes angeschlossen hatte. Die beiden Bundesländer sind damit ebenso wie die Bundestagsfraktionen von SPD und Grünen krachend gescheitert.

 

Wir hatten die rot-grün-blaue Landesregierung wiederholt aufgefordert, ihren Widerstand gegen den Feldversuch aufzugeben und konstruktiv mit diesem Thema umzugehen. Dies scheint nun endlich der Fall zu sein. Nach seinem Gespräch mit dem liberalen dänischen Verkehrsminister Schmidt zeigt Minister Meyer plötzlich Interesse am Einsatz dieser Fahrzeuge. Seine Partei ist leider noch nicht so weit. Da die Bundes-SPD einen Regelbetrieb der Lang-LKW bisher kategorisch ausschließt, sollte der neu gewonnene Lang-LKW-Fan Meyer nun das Gespräch mit seinen Genossen in Berlin suchen. Vielleicht lernt dann ja auch noch die Bundes-SPD in dieser Frage hinzu. Die Ergebnisse des Feldversuchs sollten auf Bundesebene zunächst in aller Ruhe ausgewertet werden, um dann eine pragmatische und für unser Bundesland möglichst sinnvolle Regelung zu finden.

 

Der Regelbetrieb der bisher vor allem in Skandinavien eingesetzten Fahrzeuge kann auch bei uns sinnvoll sein. Voraussetzung dafür ist nach unserer Auffassung jedoch, dass es bei einer Begrenzung des Höchstgewichts auf 44 Tonnen und bei einer Beschränkung auf ausgewählte Strecken bleibt. Insbesondere sperrige Güter können mit Lang-LKW einfacher transportiert und Fahrten vermieden werden, was nicht nur ein ökonomischer, sondern auch ein ökologischer Vorteil ist.

 

Eine direkte Konkurrenz zwischen der Bahn und den Lang-LKW besteht nur in sehr begrenztem Maße. Auch die FDP-Landtagsfraktion spricht sich dafür aus, einen höheren Anteil an Transportgütern von der Straße auf die Schiene und die Wasserstraßen zu verlagern. Es stellt sich jedoch die Frage, was die Landesregierung denn bisher eigentlich konkret unternommen hat, um die wachsende Zahl an Transportgütern von der Straße auf die Schiene zu bringen. Bisher ist da wenig Einsatz zu erkennen. Anstatt sich nur gegen neue Transportkonzepte zu wehren, sollte die Landesregierung hier endlich geeignete Initiativen starten.“