„Die zuständige Bundesbehörde, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), arbeitet in Schleswig-Holstein bei der Bearbeitung von Asylanträgen offensichtlich im Kriechtempo. Achteinhalb Monate bis zum Termin der Antragstellung und dann im Schnitt noch mehr als sieben Monate bis zur Entscheidung: Das geht wirklich auf keine Kuhhaut.
Die aus der Bundespolitik verkündete frohe Botschaft von der Beschleunigung der Verfahren wird auf diese Weise vor Ort der absoluten Lächerlichkeit preisgegeben. Es ist schon fast furchterregend, wie weit man sich in der Bundeshauptstadt mittlerweile von der politischen Wirklichkeit im Lande entfernt hat.
Und im Hinblick auf die Tatsache, dass die Große Koalition im Bund auch durch elf CDU- und zehn SPD-Bundestagsabgeordnete aus Schleswig-Holstein getragen wird, stellt sich doch die Frage: Was machen diese Herrschaften eigentlich den lieben langen Tag, um die Verhältnisse zu ändern? Wo erschließt sich zum Beispiel das segensreiche Wirken des großen schleswig-holsteinischen Abschiebungskultur-Philosophen Ingbert Liebing, ganz zu schweigen von seinen noch viel mehr im Verborgenen agierenden Bundestagskollegen aus dieser famosen ‚Großen‘ Koalition? ‚Groß‘ ist das Berliner Regierungsbündnis bislang jedenfalls nur im Versagen.“