Jörg Hansen zu TOP 48 „Bericht zu eSports-Initiativen“

Abgeordneter Jörg Hansen

In seiner Rede zu TOP 48 (Bericht zu eSports-Initiativen) erklärt der sportpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jörg Hansen:

„Alles hat seine Zeit. Und eSport hat jetzt seine Zeit. Wir kümmern uns um eine Bewegung von noch nicht abzusehender Dimension. Großveranstaltungen sind ein Publikumsmagnet, eSport-Verbände werden gegründet und nehmen Fahrt auf, Sportvereine wenden sich dem Thema zu. Ich sagte deswegen ganz bewusst in der ersten Landtagsdebatte: Wir wollen eSport gestalten.

Der Bericht, für den ich dem Herrn Minister sehr danke, hat diesen Willen verdeutlicht. Und ich danke nahezu allen Fraktionen in diesem Hause, dass Sie diesen Weg mitgehen wollen. Es dreht sich was beim eSport in Schleswig-Holstein. Wir wollen eSport-Land Nummer 1 werden! Deswegen habe ich die Aufregung der letzten Tage nicht so recht verstanden. Alles steht auf der Kippe, so der SSW. Aber ist das so? Gehen wir die Punkte durch: Das erste öffentlich geförderte eSport-Zentrum in der Bundesrepublik, das wir mit ESBD und der Stadt Kiel angehen, ist ein kraftvolles Symbol für unseren Willen, bei diesem Thema voranzugehen und nicht hinterherzulaufen. Es scheiterte bis jetzt nicht am politischen Willen, nicht an einem Konzept, sondern allein an einer passenden Immobilie. Das wusste auch der SSW.

Auch in der Breitenwirkung hat Jamaika geliefert. Eine halbe Million Euro haben wir für die Errichtung und den Aufbau von eSport-Strukturen zur Verfügung gestellt. 19 Anträge mit einem Fördervolumen von 490.000 Euro sind eingegangen. Wer will da abstreiten, dass wir einen Nerv und vor allem einen Bedarf getroffen haben?

Die Landesregierung hat sich nicht nur intensiv mit der eSport-Akademie und dem Konzept der FH Westküste auseinandergesetzt, sondern wird dies auch weiter tun. Der Bericht enthält konkrete Verfahrensschritte, wie diese Prüfung geschehen soll. Ich habe überhaupt keinen Grund zum Zweifeln, dass die Landesregierung dies einhalten und das Projekt der eSport-Akademie weiter bewegen wird.

Und zu guter Letzt: Lieber Lars Harms: Toll, dass der SSW dieses Feld zusammen mit uns Liberalen, den Grünen und der CDU angegangen ist, als er mit uns im August letzten Jahres den Antrag ‚eSport auch in Schleswig-Holstein fördern‘ aufs Gleis gesetzt hat. Umso unverständlicher ist es, dass angesichts konkreter Erfolge und konkreter Förderung der SSW im Stakkato Negativmeldungen über die eSport-Politik von Jamaika verbreitet. Aber mit Ihrer ‚Holzhammer-Methode‘ kommen wir nicht weiter. Die Veranstaltung der FDP-Fraktion in der vergangenen Woche zu diesem Thema hat gezeigt, dass man sich gemeinsam auf den Weg machen muss, um dieses Projekt zum Erfolg zu führen. So, wie wir es in den vergangenen Monaten bewiesen haben. Ich betone dabei, da war der SSW noch an Bord und ich hoffe, dass das auch so bleibt.

Natürlich kann man unterschiedlicher Meinung darüber sein, was eSport ist. Wir Liberale haben uns eindeutig positioniert. Entscheidend ist doch, was man macht! Haben uns also unterschiedliche Auffassungen über die Definition daran gehindert, konkret etwas für den eSport in Schleswig-Holstein zu tun? Nein, im Gegenteil. Wir suchen – wie immer – bei allen Unterschieden das Einende, gehen Kompromisse ein und machen damit Politik abseits jeder Klientelpolitik. Für das Land und für die Menschen. Diese Stärke von Jamaika wird auch dieser Diskussion am Ende nützen! Warum sollten wir uns auch in Definitionsfragen blockieren, wenn wir uns bei den konkreten Zielen einigen können? Etwa, wenn wir uns für ein eSport-Zentrum entscheiden, das auch Felder abdeckt, die für manche kein e-Sport, sondern sogenanntes ‚Gaming‘ darstellt.

Ich würde mich freuen, wenn wir den Weg zum eSport-Land Nummer 1 weiter gemeinsam über Koalitions- und Lagergrenzen hinweg gehen.“