Kay Richert zu TOP 20 "Gebührenfreie Meisterprüfung garantieren"

Kay Richert FDP

In seiner Rede zu TOP 20 (Gebührenfreie Meisterinnenprüfung und Meisterprüfung garantieren) erklärt der arbeitsmarktpolitische Sprecher der FDP- Landtagsfraktion, Kay Richert:

,,Der Mittelstand ist das Rückgrat der Wirtschaft. Und das Handwerk ist das Rückgrat des Mittelstands, jedenfalls hier bei uns in Schleswig-Holstein.

Deshalb ist es uns Freien Demokraten so wichtig, dem Handwerk die Rahmenbedingungen zu verschaffen, die es braucht. Und ich freue mich sehr darüber, dass Jamaika die Meistergründungsprämie jetzt einführen wird.

Und zwar nicht irgendeine Meistergründungsprämie ­ mit einer Prämie in Höhe von 10.000 Euro sind wir Spitze. Das ist Politik für den Mittelstand!

Aber wir bleiben nicht stehen. Die Landesregierung und die Jamaika- Koalition setzen sich auch weiter dafür ein, die Rahmenbedingungen für Meisterinnen und Meister zu verbessern.

Warum liegen uns die Meisterinnen und Meister so am Herzen? Warum bemühen wir uns so, die Rahmenbedingungen für Meisterinnen und Meister zu verbessern? Warum sind Meisterinnen und Meister so wichtig für unsere Wirtschaft? Meister sind zu einem großen Teil Unternehmerinnen und Unternehmer, zumindest aber Teil der Betriebsführung. Und Meisterbetriebe bieten unserer Gesellschaft große Vorteile: Meisterbetriebe sind überlebensfähiger. Das ist auch nicht verwunderlich, denn ein Meister erhält während seiner anspruchsvollen fachlichen Ausbildung auch betriebswirtschaftliches Rüstzeug. Außerdem bilden Meisterbetriebe mehr aus, sorgen also für den Nachwuchs im eigenen Gewerbe. Das ist ebenfalls nicht verwunderlich, denn die Meisterausbildung enthält neben anspruchsvoller fachlicher und betriebswirtschaftlicher Ausbildung auch pädagogisch-didaktisches Rüst- zeug. Eine Meisterausbildung ist also die umfassende, fundierte, ideale Vorbereitung auf die Führung eines Betriebes. Wir haben daher ein Interesse daran, möglichst viele stabile, ausbildende Handwerksbetriebe im Land zu haben. Und für mich persönlich spricht noch ein weiterer Punkt für die

Meisterbetriebe: Für mich steht die hohe Qualität der handwerklichen Arbeit bei uns in direktem Zusammenhang mit dem Meisterstand.

Und trotz all dieser Punkte gibt es eine Schieflage: Warum ist ein Studium kostenlos, während Meisterinnen und Meister fünfstellige Beträge für ihre Ausbildung bezahlen müssen? Wir wollen, dass die Erneuerung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) dazu genutzt wird, um diese Schieflage zu begradigen. Dazu ist die Landesregierung, ist FDP-Minister Dr.

Buchholz bereits in Gesprächen mit dem Bundesbildungsministerium. Das finden wir gut, wir stehen hinter Ihnen und unterstützen das gerne! Im Bundestag setzt sich die FDP-Bundestagsfraktion ebenfalls für eine kostenfreie Ausbildung für Meisterinnen und Meister ein. Denn wir wissen: In der Wirtschaft ist der Meister so viel wert wie der Master, eine finanzielle Benachteiligung ergibt gerade volkswirtschaftlich nun wirklich keinen Sinn. Ihr Antrag, liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD war ja bereits einmal Gegen- stand unserer Beratungen. Warum sie ihn wortgleich noch einmal stellen, erschließt sich nicht. Wir haben damals im Frühjahr 2018 einen Alternativantrag beschlossen mit dem Inhalt, dass sich die Landesregierung für Verbesserungen einsetzt. Dieser Beschluss gilt auch heute noch und wird durch die Regierung abgearbeitet.

Wir von der FDP und wir in Jamaika wollen Schleswig-Holstein zum mittelstandsfreundlichsten Bundesland machen. Mit der 10.000-Euro- Meistergründungsprämie sind wir diesem Ziel wieder einen weiteren großen Schritt näher gekommen. Und natürlich lassen wir auch weiterhin nicht nach, wenn es um die Verbesserung der Rahmenbedingungen geht.

Liebe Meisterinnen und Meister! Ich weiß, Sie brauchen für die Zukunft Ihres Berufsstands ein starkes politisches Bekenntnis. Dieses Bekenntnis haben Sie von uns bekommen und ich will es hier nochmals erneuern: Wir wissen, was Sie für dieses Land leisten. Wir stehen hinter Ihnen. Und wir tun al- les, um Ihre Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Sie auch weiterhin Ihr Bestes für unser Land geben können."

 

Es gilt das gesprochene Wort.