Kay Richert zu TOP 38 „Einführung eines landesweiten Semestertickets für Studierende“

Abgeordneter Kay Richert

In seiner Rede zu TOP 38 (Bericht zur Einführung eines landesweiten Semestertickets für Studierende) erklärt der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Kay Richert:

„Das landesweite Semesterticket ist eine wichtige politische Forderung aus unserem Wahlprogramm. Ich freue mich, dass es nun Realität geworden ist. Zusammen mit dem jeweiligen regionalen Semesterticket können unsere Studierenden jetzt den öffentlichen Personenverkehr von Flensburg bis Kiel nutzen, inklusive des innerstädtischen ÖPNV in Hamburg. Das ist klasse für die Studierenden, das ist auch klasse für Schleswig-Holstein als Hochschulstandort!

Die Entstehungsgeschichte des landesweiten Semestertickets ist auch ein tolles Beispiel dafür, was alles erreicht werden kann, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen und eigene Eitelkeiten – jedenfalls zu einem großen Teil – hintenanstellen. Die Landes-ASten-Konferenz hat das Ticket mit den Verkehrsunternehmen verhandelt, die Vereinbarung über das Ticket wurde zwischen diesen beiden geschlossen. Unterstützt wurden die Verhandlungen dabei vom Land, und zwar von NAH.SH und der Politik. NAH.SH hat die Verhandlungen mit fachlichem Rat und administrativ unterstützt. Und von uns kamen sowohl der politische Rückenwind wie auch nicht zu-letzt die Anschubfinanzierung von bis zu neun Millionen Euro. Natürlich geht ein so großes Projekt nicht ohne Geruckel ab. Das landesweite Semesterticket ist ein Solidarticket, deswegen musste das fertig verhandelte Vertragswerk von allen Studierendenparlamenten im Land ratifiziert wer-den – da wurde an einigen Hochschulen schwer um das Paket gerungen. Es gab auch StuPas, die die Annahme der Vereinbarung aufgeschoben haben, so z.B. bei mir zu Hause an der Hochschule Flensburg. Mittlerweile sind alle bis auf die FH Westküste an Bord. Und letztlich war es gut, dass schwer gerungen wurde, anstatt das Ticket einfach durchzuwinken. Denn das zeigt doch, dass sich die Studentenschaften mit diesem Thema auch ernsthaft befasst haben und dass die Vereinbarung nun genau dem entspricht, was sich die Studentinnen und Studenten wünschen. Außerdem – und auch das ist eine gute Nachricht – zeigt es, dass die lebendige demokratische Kultur in unseren Hochschulen gelebt wird.

Was passiert nun weiter? Ein Jahr nach Start des landesweiten Semestertickets wird eine sogenannte Kalibrierung zeigen, ob die geschätzten Fahrgastströme, die Nutzungszahlen und Kostenerwartungen dem tatsächlichen Reiseverhalten entsprechen. Je nach Ergebnis wird dann der Preis für das Ticket angepasst. Mit diesem Verfahren stellen wir sicher, dass keiner der Vertragspartner – weder die Studierenden noch die Verkehrsunternehmen – über den Löffel barbiert wird und alle weiterhin mit einem guten Gefühl unterwegs sind. Das landesweite Semesterticket ist etwas, das wir Freie Demokraten schon lange wollten. Das eint uns mit unseren Koalitionspartnern. Ich freue mich deswegen wirklich sehr, dass wir nun die Umsetzung dieses Projekts erleben. Wir entlasten die große Zahl an Studierenden, die täglich zur Uni pendeln. Gerade für Menschen aus dem ländlichen Raum wird es nun einfacher zu studieren, auch wenn sie sich ein Auto vielleicht nicht leisten können. Wir entlasten den Wohnungsmarkt in den Universitätsstädten und an den Hochschulstandorten, weil es nun auch attraktiv wird, sich im Umland eine Bleibe zu suchen. Wir stärken den ÖPNV und leisten damit einen wertvollen Beitrag zum Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz. Wir machen den Hochschulstandort Schleswig-Holstein attraktiv und ganz nebenbei ermöglichen wir es den jungen Menschen, in ihrer Frei-zeit unser schönes Land zu entdecken – das ist gut für die Bindung von zu-künftigen Fachkräften. Denn wer Schleswig-Holstein kennengelernt hat, der will hier auch nicht wieder weg.

Das landesweite Semesterticket ist ein echter Gewinn. Oder wie ich es in einem AStA aufgeschnappt habe: ‚Unter 200 Euro durch ganz Schleswig-Holstein inklusive Hamburg? Was für ein geiles Angebot!‘“