Landwirtschaft/ Insektenschutzprogramm

Oliver Kumbartzky: Insektenschutzprogramm bleibt ein fauler Kompromiss

Oliver Kumbartzky

Zum heute von der Bundesregierung beschlossenen und von Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner vorgestellten Insektenschutzprogramm erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer und agrarpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Oliver Kumbartzky:

„Die Bundesregierung schiebt mit dem Insektenschutzprogramm der Landwirtschaft den Schwarzen Peter zu, ohne zu definieren, was genau durch das wissenschaftlich nicht fundierte Gesetzespaket erreicht werden soll. Die Nachbesserungen zum ursprünglichen Entwurf machen die Sache nicht wirklich besser. Das Programm bleibt ein fauler Kompromiss.

Richtig für einen effektiven und kooperativen Naturschutz wären klare Parameter und die Berücksichtigung eindeutiger Forschungsergebnisse. Außerdem sollten der modernen Landwirtschaft noch mehr und auf längere Zeit angelegte freiwillige Projekte und Initiativen angeboten werden. Schleswig-Holstein macht es mit der erfolgreichen Allianz Gewässerschutz und den Blühstreifenprogrammen vor. Dass Umweltschutz und Landwirtschaft durchaus erfolgreich Hand in Hand arbeiten können, scheinen in der Bundesregierung noch nicht alle verstanden zu haben. Naturschutz und Landwirtschaft können nur gemeinsam erfolgreich sein.

Auch beim Thema Pflanzenschutz erleben wir auf Bundesebene leider blinden Aktionismus, der an der Praxis vollkommen vorbeiläuft. Nicht die Menge der eingesetzten Pflanzenschutzmittel, sondern deren Verfügbarkeit und Wirksamkeit sind entscheidend. Wir brauchen statt pauschaler Verbote dringend Klarheit bei der Pflanzenschutzmittelzulassung und mehr Innovation bei der Entwicklung neuer Wirkstoffe. Es muss in Zukunft möglich sein, Wirkstoffe schneller an veränderte Umweltbedingungen anzupassen.“