Oliver Kumbartzky zu TOP 23 "Bericht zum Tierseuchengeschehen in Schleswig-Holstein"

Oliver Kumbartzky

In seiner Rede zu TOP 23 (Bericht zum Tierseuchengeschehen in Schleswig-Holstein) erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer und agrarpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Oliver Kumbartzky:

Ich danke dem Landwirtschaftsminister für seinen Bericht und den beteiligten Behörden, Verbänden und Akteuren insgesamt für ihren Einsatz.

Die Blauzungenkrankheit wird zwar über eine kleine, stecknadelgroße Mücke übertragen, verursacht jedoch riesige Probleme. Für uns Menschen ist das Virus ungefährlich, aber für Wiederkäuer wie Schafe, Ziegen und Rinder ist das alles andere als harmlos. Sie können schwer erkranken oder sogar verenden, was nicht nur für die Tiere selbst, sondern auch für die Landwirte zu erheblichen Herausforderungen und einer enormen Belastung führt. Wir dürfen sie nicht alleine lassen!

Insbesondere die Schafe in Schleswig-Holstein sind betroffen. Und gerade die Schafhalter haben durch den Wolf, die Gänse und die allgemeine Marktlage schon genug Probleme. Deswegen sollten und müssen sie unterstützt werden. Erst recht die, die unsere Deiche sichern und als unsere Küstenschützer fungieren. Ein konkreter Vorschlag meinerseits daher: Das LKN bzw. das Umweltministerium sollte darüber nachdenken, die Pacht für die Schäfer auf den Landesdeichen nicht nur zu stunden, sondern für einige Monate komplett zu erlassen. Und kommen Sie mir bitte nicht mit Kosten. Wir reden hier über einen sehr kleinen Bruchteil im Vergleich beispielsweise zu den rund zwei Millionen Euro für das so genannte Wolfsmanagement, was sich das MEKUN leistet.

Zurück zur Blauzungenkrankheit: Wichtig und richtig bleibt die Prävention, um die Ausbreitung zu verhindern. Und das aktuelle Geschehen wird leider nicht die letzte Tierseuche sein. Denn der Klimawandel bringt nicht nur Hitzewellen mit sich, er führt auch zu einem verstärkten Aufkommen von Krankheiten wie der Blauzungenkrankheit. Wir fordern daher, dass die Landesregierung eine klare Strategie zur langfristigen Prävention vor Tierseuchen ausarbeitet. Wir müssen vorbereitet sein. Systematische, frühzeitige Überwachung von Krankheitsverläufen oder frühzeitige Impfkampagnen – sofern möglich – können das Tierleid und die großen wirtschaftlichen Schäden eindämmen.

Deswegen muss in die Forschung und Entwicklung investiert werden. Impfstoffe, Seuchenüberwachung und eine bessere Früherkennung sind entscheidend, damit wir in Zukunft schneller und effektiver handeln können.

Die Blauzungenkrankheit und Tierseuchen insgesamt sind kein Thema, das wir einfach aussitzen können. Unsere Landwirte brauchen Unterstützung, die Tiere brauchen präventiven Schutz und insgesamt bedarf es einer klaren Strategie und konkreter Hilfen. Darüber sollten wir im Umwelt- und Agrarausschuss weiter sprechen, und zwar auch im Dialog mit den betroffenen Verbänden."

Sperrfrist Redebeginn!

Es gilt das gesprochene Wort.