Stephan Holowaty zu TOP 20+28 "Bericht zum Jobticket"

Stephan Holowaty

In seiner Rede zu TOP 20+28 (Antrag auf Zustimmung des Landtages gemäß §11 Abs. 1 Hochschulgesetz zur Änderung der Ziel- und Leistungsvereinbarungen in der Hochschulmedizin mit der Universität zu Lübeck, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein für die Jahre 2020-2024 sowie Bericht zum Jobticket) erklärt der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Stephan Holowaty:

Das Jobticket ist eine absolute Erfolgsgeschichte Jamaikas für das ganze Land. Und wer, meinen Sie wohl, war der allererste Arbeitgeber, der in Schleswig-Holstein seinen Mitarbeitern das Jobticket angeboten hat? Richtig, die FDP-Fraktion im Landtag!

Rund 6.300 Arbeitnehmer haben sich seit dem 1. April 2021 für das Jobticket entschieden, überwiegend aus dem Bereich des öffentlichen Dienstes. Insgesamt bestehen 118 Rahmenverträge mit Arbeitgebern. Mit 1.000 Teilnehmern hatten wir im ersten Jahr gerechnet, jetzt stehen wir bei 6.300. Das ist eine klare Abstimmung mit den Füßen. Aber der wirklich wichtige, entscheidende Erfolg ist, dass der Großteil davon Umsteiger sind, die vom PKW auf den ÖPNV umgestiegen sind. Das ist praktischer Klimaschutz, praktische Verkehrsentlastung! Für die Mitarbeiter von Unternehmen, die gut mit dem ÖPNV erreichbar sind, ist das Jobticket also ein echter Bonus – auch und gerade weil es zudem steuer- und sozialversicherungsfrei ist. Zu der Erfolgsgeschichte gehört auch, dass sich das Jobticket bei diesen tollen Konditionen schnell selbst trägt.

Das Land hat zwei Millionen Euro zu Beginn zur Verfügung gestellt – genau damit ein attraktives Ticket schnell viele Käufer findet und sich damit selbst trägt. Natürlich bietet auch das Land seinen Beschäftigten das Jobticket an. Ja, das kostet das Land etwas – jetzt als Arbeitgeber, nicht als Ticket-Starthilfe. Drei Millionen Euro stehen im Haushalt 2022. Aber das ist, wie für jeden guten Arbeitgeber, eine lohnende Ausgabe. Und wenn wir heute sagen 'Das Land und Du – da geht was!', dann bedeutet das für den Mitarbeiter auch 'Das Land und Du – da kommst du auch mit Bus und Bahn hin!'. Auch für die Verkehrsunternehmen ist das Jobticket gerade jetzt in Corona-Zeiten attraktiv: Denn das Jobticket ist auch eine sichere Einnahmequelle. Und ein attraktives Jobticket fördert den Umstieg auf den ÖPNV. Ich sage voraus: Nach Corona wird das Jobticket noch attraktiver, wenn Infektionsschutz eben kein Grund mehr für den PKW ist.

Natürlich kann man Gutes noch besser machen. Wir wollen das Jobticket auch für kleine Unternehmen interessant machen – und das bedeutet, wir wollen sehr genau auf die Mindestbestellmenge schauen. Für kleine Unternehmen, auf dem Land sowieso, ist eine Mindestbestellmenge von fünf vielleicht ein wenig viel. Da können wir sicher noch mehr Menschen vom Umstieg überzeugen. Über eines sollten wir uns aber bei aller Begeisterung im Klaren sein: Ein Jobticket hängt entscheidend davon ab, ob der ÖPNV auch attraktiv ist. Das heißt ganz klar: Bequem, schnell, genau dann, wenn die Menschen den Bus oder die Bahn auch brauchen. Ein attraktiver ÖPNV braucht vor allem Qualität, vom Fahrplan über die Haltestelle und die Fahrt selbst – keineswegs nur niedrige Preise oder gar das 'kost nix – bringt nix'-Prinzip. Ich bin fest davon überzeugt: Für gute Leistungen und gute Qualität sind die Menschen auch bereit, ihren Beitrag zu zahlen. Nur will niemand bei Regen auf verspätete Busse oder Bahnen warten oder das Gefühl haben, in einer Sardinenbüchse transportiert zu werden.

Das Jobticket ist ohne Frage eine Erfolgsgeschichte. Ich grüße von hier aus unseren Verkehrsminister Bernd Buchholz, der das Jobticket mit seinem Team umgesetzt hat und der diese Debatte ganz sicher via Streaming verfolgt. Lassen Sie uns diese Erfolgsgeschichte weiterschreiben."

 

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Es gilt das gesprochene Wort