„Das Abenteuer HSH Nordbank wird den schleswig-holsteinischen Steuerzahler mindestens zehn Milliarden Euro kosten – und die Hoffnung schwindet zusehends, dass bis zum Februar 2018 ein Käufer für die Bank gefunden wird.
Ob aus dem Portfolio, für das 2,4 Milliarden Euro gezahlt worden sind, für Schleswig-Holstein deutlich mehr als ein Bruchteil dessen am Markt erzielt werden kann, ist unwahrscheinlich. Der Schifffahrtsmarkt ist und war durch unzureichende Charterraten geprägt – dies wird sich absehbar nicht ändern. Die Kredite, die von der HSH Nordbank übernommen worden sind, sind nicht ohne Grund notleidend. Dem Steuerzahler zu erklären, man könne mit diesen Krediten mittel- bis langfristig gut verdienen, ist – freundlich formuliert – ein Märchen.
Sorgen machen uns die aktuellen Gerüchte, wonach Hamburger Reeder nun auf Kosten der Steuerzahler vergünstigt eigene Kredite auslösen wollen. Dies müssen wir mit aller Macht verhindern.
Wir raten der Landesregierung dringend, den Prozess um den Verkauf bzw. die Abwicklung der HSH Nordbank so transparent wie möglich zu begleiten. Externer Sachverstand ist dabei sicherlich sehr von Vorteil – das Misstrauen gegen Banken, insbesondere derer, die sich in Staatsbesitz befinden, ist aus nachvollziehbaren Gründen enorm. Wir können es dem schleswig-holsteinischen Steuerzahler am Ende nicht erklären, warum wir bestimmte Entscheidungen treffen, wenn wir selbst zu wenig Informationen als Entscheidungsgrundlage haben.“