Bildung/Berufliche Bildung

Anita Klahn: Der vollmundigen Ankündigung von Ministerin Ernst müssen die richtigen Taten folgen

„Wenn man der Argumentation der Bertelsmann-Stiftung folgt, dass Schleswig-Holstein im Bereich der Beruflichen Bildung noch besser werden kann, war es überfällig, dass das Bildungsministerium in dieser Frage endlich tätig wird. Wichtig ist nur, dass der vollmundigen Ankündigung auch die richtigen Taten folgen müssen.

 

Aus unserer Sicht ist es das vollkommen falsche Signal an die von Britta Ernst genannten Sechst- und Siebtklässler, wenn sie erklärt, alle bekämen eine berufliche Ausbildung garantiert. Denn mit einer solchen Aussage deutet sie an, dass auch Nichtstun garantiert belohnt wird. Die Abschaffung von Leistungsanreizen schiebt im Zweifel den Betrieben die Verantwortung für eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu – und ‚entlastet‘ die Schulen von dieser Verantwortung. Das ist nicht unsere Vorstellung von einer verantwortungsvollen schulischen Bildung.

 

Wenn wir sehen, dass Schleswig-Holstein das Land mit der höchsten Hauptschulabschlussquote (erster allgemeinbildender Schulabschluss) ist, dann liegen die Probleme nicht bei den Betrieben im Land, sondern in einer verkorksten Bildungspolitik, die in den vergangenen 28 Jahren fast 26 Jahre von Sozialdemokraten verantwortet wurde. Angesichts der Tatsache, dass wir schon jetzt deutlich mehr freie Ausbildungsstellen als Bewerber haben, haben die Betriebe in Schleswig-Holstein ihr Soll erfüllt. Jetzt muss die Landesregierung dafür Sorge tragen, dass die Ausbildungsfähigkeit von möglichst vielen auf ein angemessenes Niveau gehoben wird.“