„Mit der Nachschiebeliste für den Haushalt 2016 dokumentiert die Landesregierung, dass sie sich von einem Theaterneubau in Schleswig verabschiedet hat. Stattdessen werden die Mittel für den Neubau der Verwaltungsakademie in Bordesholm einfach umgewidmet. Spoorendonk lässt das Landestheater und die Stadt Schleswig damit im Regen stehen. Anstatt die Mittel standortunabhängig für den Neubau des Theaters in Schleswig flexibel zur Verfügung zu stellen, wird das Projekt jetzt still und leise durch die Landesregierung beerdigt.
Interessant ist dieser Vorgang auch aus einem weiteren Grund. Denn die restlichen Mittel für den Neubau sollen aus dem Kommunaleninvestitionsfonds des Bundes kommen. Nun hat die Finanzministerin bei der Umsetzung dieses Fonds ziemlich deutlich erklärt, dass diese Mittel für die energetische Sanierung von Schulen und Kitas verwendet werden sollen – also nicht für den Neubau und auch nicht für berufliche Ausbildungsstätten (Pressemitteilung des Finanzministeriums vom 29. Oktober 2015). Die entsprechende Richtlinie zumindest scheint die Förderung nicht zu ermöglichen, zumal der Kreis der Antragsberichtigten bereits festgelegt und die Verwaltungsakademie in Bordesholm gar nicht aufgeführt ist. Antragsberechtigt sind nur finanzschwache Kommunen.
Es ist ziemlich offensichtlich, dass die Landesregierung in diesem Fall eine Menge möglich macht. Bedauerlich ist, dass Ministerin Spoorendonk für die Theaterlandschaft im Gegensatz dazu überhaupt nichts möglich macht, sich beim Theaterneubau in Schleswig völlig unflexibel gezeigt und stattdessen dem Projekt jeden Knüppel zwischen die Beine geworfen hat.
Dass der SPD-Landesvorsitzende seinen Wohnort in Bordesholm hat, ist in diesem Zusammenhang bestimmt nur ein dummer Zufall.“