Christopher Vogt: Die Vergabe des Fregatten-Auftrages in die Niederlande war ein großer Fehler – Landesregierung muss handeln

Christopher Vogt

2020 hatte die niederländische Werft Damen einen Auftrag der Bundesrepublik Deutschland für den Bau von sechs Fregatten erhalten. Die Kieler Werft German Naval Yards soll als Subunternehmer Teile der Schiffe bauen bzw. zusammenbauen. Doch bei der niederländischen Werft gibt es massive Verzögerungen, die sich nun auf die Kieler Werft auswirken. Dazu erklärt der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Christopher Vogt

"Die Vergabe des größten Marine-Auftrags in der Nachkriegsgeschichte an eine niederländische Werft erweist sich immer mehr als großer industrie- und sicherheitspolitischer Fehler. German Naval Yards kam damals bei diesem Mega-Auftrag nur als Subunternehmen zum Zuge und leidet jetzt massiv unter der Fehlentscheidung der damaligen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Man hätte sich im Jahr 2020 zugunsten einer deutschen Werft entscheiden sollen, denn es ging dabei nicht nur um Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Kiel, sondern eben auch um den Verbleib von strategisch wichtigem Know-how an unserem Standort. 

Ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass die Kieler Werft nun wegen den massiven Verzögerungen und offenbar auch finanziellen Schwierigkeiten bei der niederländischen Werft in schwieriges Fahrwasser kommt. Es ist nicht nur industriepolitischer, sondern auch sicherheitspolitischer Wahnsinn, dass Beschäftigte einer unserer Werften in Kurzarbeit geschickt werden müssen, während die Marine dringend auf modernes Material wartet. Wir fordern die Landesregierung dazu auf, die Bundesregierung dazu zu bewegen, diesen Auftrag umgehend auf den Prüfstand zu stellen und im Zweifel doch noch an die Kieler Werft zu vergeben. Es darf keine weitere Zeit verloren gehen und die Kieler Werft darf nicht weiter in Bedrängnis geraten, sondern muss schnellstmöglich wieder voll ausgelastet werden, um unsere Marine bestmöglich zu unterstützen."