„Das ist der seit Jahrzehnten schwerste Rückschlag für die Zusammenarbeit in der deutsch-dänischen Grenzregion und für die Verbindungen zu unserem nördlichen Nachbarn überhaupt. Diese Entscheidung zerstört viele Hoffnungen auf eine engere Zusammenarbeit zum beiderseitigen Vorteil.
Den Mitarbeitern der Busunternehmen, der Eisenbahn und der Fährlinien wird mit den geforderten Passkontrollen außerdem eine Aufgabe aufgebürdet, die sie praktisch nicht erfüllen können. Falls dies zum Abbau bisheriger Reiseangebote führen sollte, wäre dies fatal.
Es stellt sich zudem die Frage, welche Auswirkungen die Kopenhagener Entscheidung auf die geplante Fehmarnbelt-Querung haben wird. Würden dort auf der dänischen Seite Grenzkontrollstellen errichtet, so wäre das gesamte Vorhaben kaum noch vorstellbar: Mit einem besonders zur Hauptreisezeit immer länger werdenden Rückstau von Autoschlangen im Tunnel unter der Ostsee ließe sich das Projekt in der Praxis kaum erfolgreich verwirklichen.
Hierüber und zu allen anderen Konsequenzen der in Dänemark getroffenen Entscheidung sollte Ministerpräsident Albig alsbald persönlich mit der dänischen Regierung Gespräche aufnehmen. Das Thema muss jetzt Chefsache werden. Die rot-grün-blaue Landesregierung darf ihre angeblich so guten Drähte nach Kopenhagen nicht nur für wohlfeile Selbstdarstellungsaktivitäten in Schönwetterzeiten nutzen.“