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  • 15.02.2021

    Dennys Bornhöft: Jeder Pflegekraft eine Stimme geben – Vollbefragung über Zukunft der Pflegekammer läuft

    Zum heutigen Start der Vollbefragung über die Zukunft der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Dennys Bornhöft:

    „Der dauerhafte und wachsende Widerstand einer Vielzahl von Pflegekräften gegen eine Behörde, die für die Pflegekräfte selbst ins Leben gerufen wurde, hat seine Wirkung nicht verfehlt. Selbst während der zusätzlichen Belastung durch die Corona-Pandemie riss der Protest der Pflegenden nicht ab. Die Jamaika-Koalition hat sich deshalb dafür entschieden, dass die Betroffenen über einen Fortbestand der Kammer entscheiden sollen. Damit wird auch erstmalig nicht nur ein kleiner, vermeintlich repräsentativer Personenkreis gefragt, sondern alle Pflichtmitglieder der Kammer dürfen darüber abstimmen, ob die Kammer erhalten oder aufgelöst wird. Dadurch hat das Ergebnis, welches spätestens am 31. März 2021 bekanntgegeben wird, größtmögliche Legitimität.

    Egal wie das Ergebnis ausgeht, die Politik des Landes steht im Wort, sich an das Ergebnis zu halten. Sollte eine Mehrheit für den Erhalt stimmen, so werden wir von der FDP-Landtagsfraktion die Kammer weiterhin konstruktiv-kritisch begleiten. Sollte sich eine Mehrheit für die Auflösung aussprechen, so wird der Landtag dies gesetzgeberisch in die Wege leiten.

    Als FDP-Landtagsfraktion bitten wir alle Pflegefachkräfte, gleich ob Kammerbefürworter oder -gegner, die Möglichkeit einer eigenen Entscheidung wahrzunehmen und bei dieser historischen Abstimmung dabei zu sein.“

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  • 16.02.2021

    Oliver Kumbartzky: Beim Energiewende- und Klimaschutzgesetz kehren wir auch vor der eigenen Haustür

    Zum heute im Kabinett beschlossenen Gesetzentwurf zur Änderung des Energiewende- und Klimaschutzgesetzes des Landes Schleswig-Holstein (EWKG) erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer und energiepolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Oliver Kumbartzky:

     

    „Der heute im Kabinett beschlossene Gesetzentwurf macht das bisher eher symbolische Energiewende- und Klimaschutzgesetz fit für die Zukunft.

    Für uns Freie Demokraten ist von zentraler Bedeutung, dass auch das Land Schleswig-Holstein seinen Beitrag zu der Herkulesaufgabe Klimaschutz leisten muss und wird. Denn wer Private verpflichten will, der sollte zunächst mit gutem Beispiel vorangehen. Wir begrüßen daher, dass die Regierung mit der energetischen Sanierung der Landesliegenschaften konzentrierter und verbindlicher vorangehen will. Auch bei der Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien gibt es Potential, das wir mit Landesinstrumenten heben helfen werden. Deswegen wollen wir die Kommunen bei der Planung der Wärmeversorgung der Zukunft unterstützen. Es ist gut, dass wir auch vor der eigenen Haustür kehren und nicht nur andere mit Anforderungen belegen.

    Dabei ist es klar, dass es sich bei dem Gesetzentwurf um einen Kompromiss handelt, der versucht, viele Aspekte unter einen Hut zu bekommen, ohne die Klimaschutzziele zu gefährden. Wir setzen uns für die Wahrung von Technologieoffenheit ein und sind für eine Energie- und Klimapolitik, die rechnen kann. Diese Prinzipien sehen wir mit dem vorgelegten Gesetzentwurf gewahrt. Wir sind gespannt auf die nun folgenden Anhörungen.“

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  • 16.02.2021

    Anita Klahn: Verlässliche Öffnungsperspektive für Kita und Schulen

    Zur Öffnungsperspektive von Kitas und Schulen erklärt die stellvertretende Vorsitzende und familien- sowie bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Anita Klahn:

    „Die Öffnungen von Schulen und Kitas ist nach wie vor von größter Wichtigkeit, um die Situation der Familien merklich zu verbessern, aber vor allem um unseren Kindern ihr Recht auf Bildung zu sichern. Auch wenn wir aufgrund der weiterhin angespannten Situation rund um die Pandemie und der Ausbreitung der Virus-Mutation umsichtig handeln müssen, haben wir uns im Land dafür ausgesprochen, den Eltern eine verlässliche Öffnungsperspektive zu geben. Durch die landesweit sinkenden Inzidenzwerte eröffnen sich schrittweise die Perspektiven für Schul- und Kita-Öffnungen. Allerdings können wir diese Öffnungen nur verantworten, wenn die Gesundheit der Menschen nicht gefährdet wird.

    Wichtig ist, dass wir für die ersten Öffnungsschritte die notwendigen Maßnahmen treffen. Dazu gehören die Schnupfenpläne und die Hygienekonzepte, aber auch eine sinnvolle Teststrategie. Auch wenn diese immer nur eine Momentaufnahme darstellen, helfen sie, ein Übertragungsrisiko auf ein Minimum zu reduzieren und eine effektive Kontaktverfolgung zu ermöglichen.

    Unsere große Hoffnung ist, dass zeitnah Corona-Selbsttests zur Verfügung stehen, die einfach zu Hause durchgeführt werden können. Sobald diese zugelassen sind und ein zuverlässiges Ergebnis liefern, können solche Selbsttests ein weiterer wichtiger Schritt für unsere Teststrategie sein.“

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  • 16.02.2021

    Anita Klahn: PerspektivSchul-Programm hilft in der Krise

    Zum Start der dritten Runde des PerspektivSchul-Programms erklärt die stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Anita Klahn:

    „In der Corona-Krise leiden die Schüler besonders unter den Kontaktbeschränkungen und den Unterrichtsausfall. Zusätzlich haben wir innerhalb der Schülerschaft ein soziales Ungleichgewicht und wissen, dass es diejenigen besonders schwer haben, die auch schon vorher besonderer Unterstützung bedurft haben.

    Umso wichtiger ist, dass wir das PerspektivSchul-Programm auch in der Corona-Krise konsequent weiterführen. Es ist der richtige Ansatz, in regionalen Brennpunkten die Anstrengungen für die Schulen zu verstärken. Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, dass bestimmte Stadtviertel und Schulen sich selbst überlassen sind und langfristig abgehängt werden. Das PerspektivSchul-Programm eröffnet den Schulen die Möglichkeit, an verschiedenen Stellschrauben zu drehen. Vorrangig geht es um eine verbesserte Schulsozialarbeit und eine insgesamt verbesserte personelle Ausstattung, um sowohl den Unterricht als auch die schulalltägliche Betreuung zu verbessern. Es ist wichtig, dass wir am Ende des Programms eine Bestandsaufnahme machen und zusammen mit den Schulen schauen, in welchen Bereichen was erreicht worden ist. Sollte sich herausstellen, dass wir zufriedenstellende Ergebnisse erzielt haben, werden wir uns für eine Fortsetzung des Programms einsetzen.“

     

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  • 16.02.2021

    Kay Richert: Es muss eine Öffnungsstrategie für die Wirtschaft geben

    Zum heutigen Wirtschaftsgipfel von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, bei dem er sich mit rund 40 Verbänden in Berlin getroffen hat, erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Kay Richert:

    „Es ist lange überfällig, dass Peter Altmaier jetzt endlich eine Öffnungsstrategie für die Wirtschaft erarbeiten möchte. Wir sind in Schleswig-Holstein bereits mit einem sinnvollen Vorschlag vorangegangen. Die Öffnungsstrategie des Bundes muss sich genau wie unsere dabei an der Inzidenz von 50 orientieren. Gerade die heute vom Bund angekündigten Schnelltests, die es ab März kostenlos für alle geben soll, ebnen den Weg für zügige Öffnungen und sprechen dagegen, unsere Unternehmer weiter hinzuhalten.

    Dass die Hilfen für Soloselbständige seit heute beantragt werden können, ist zwar einerseits eine gute Nachricht. Andererseits war dies lange überfällig und darf nicht über die Vielzahl bisheriger Pannen bei den Wirtschaftshilfen hinwegtäuschen. Der Bund sollte endlich den von Schleswig-Holstein angeregten Forderungen der Wirtschaftsministerkonferenz folgen und die Hilfen verbessern und zügiger auszahlen.“

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  • 26.04.2018

    Dennys Bornhöft zu TOP 19 "Insekten schützen, Neonicotinoide verbieten!"

    In seiner Rede zu TOP 19 (Insekten schützen, Neonicotinoide verbieten!) erklärt der umweltpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Dennys Bornhöft:

    „Ein Bienenvolk ist ein faszinierendes Meisterwerk an Organisations- und Prozessstrukturen. Damit dieses System funktioniert, muss sich jede einzelne Arbeiterbiene auf ihren Orientierungssinn verlassen können. Dieser ist jedoch empfindlich und wird von ausgebrachten Insektiziden wie den Neonicotinoiden gestört. Dies bedeutet nicht nur für die Biene selbst und ihr Volk einen potenziell erheblichen Schaden, sondern kann auch Auswirkungen auf die gesamte Umwelt und natürlich auch auf die Ernährung haben. Ohne Bienen und andere Bestäuber hätten wir weltweit enorme Einbußen bei Getreide, Obst, Gemüse und folgerichtig auf die gesamte Nahrungskette.

    Die Wirkstoffe der Neonics führen bei Insekten zu Krämpfen und zum Tod. Die Biene, die Neonics aufgenommen hat, wird in ihrer Orientierung gestört und das wirkt sich auf den gesamten Bienenstock aus – bis hin zum möglichen Tod des betreffenden Bienenvolks. Die Artenvielfalt würde darunter massiv leiden. Der vielfältige Einsatz von Neonics ist für die Bienen fatal. Sie werden hauptsächlich als Beizmittel des Saatgutes, aber auch zur Behandlung der Blätter durch Aufsprühen oder Granulat ausgebracht. So verteilen sie sich in der gesamten Pflanze und sind auch in Blüten und im Nektar wiederzufinden.

    Die Anzahl der Bienenvölker, sowohl der Honigbiene als auch der Wildbienen, geht seit Jahren zurück. Diese Entwicklung ist bedrohlich, nicht nur, aber auch mit Hinblick auf eine funktionierende Landwirtschaft. Eine Untersuchung der Bestäubungsleistung von Bienen im volkswirtschaftlichen Sinne hat ergeben, dass die Bienen in Deutschland pro Jahr eine Wertschöpfung von fast zwei Milliarden Euro ermöglichen.

    Es wurde bisher noch kein letztinstanzlicher kausaler Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Neonics und dem Bienensterben festgestellt, jedoch werden Neonics zumindest als beeinträchtigender Faktor benannt. Bienen sind in unserer Umwelt ein so wichtiges Element, dass der Einsatz von Insektiziden, die ihnen nachweislich schaden, streng reguliert werden muss. Dies ist bei der Verwendung der von der EFSA untersuchten Neonics der Fall, weshalb wir das Ansinnen des Freilandverbots hier unterstützen. Ebenfalls unterstützen wir, dass sowohl die Bundesumweltministerin Svenja Schulze als auch die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner sich auf EU-Ebene für ein Freiland-Verbot einsetzen. Bei der Abstimmung am 27. April wird Frau Klöckner laut eigenen Aussagen für den Vorschlag der EU-Kommission stimmen. Es ist nun Sache der Agrarforschung, alternative Lösungen vorzubringen, um die Pflanzen vor den eigentlichen Parasiten zu schützen. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass die neuen Insektizide selektiver töten als vorhandene Produkte es bisher tun – also nur bei Schädlingen wirken.

    Weitere Möglichkeiten bietet der Einsatz von Gentechnik. Dadurch können Nutzpflanzen von Anfang an robuster gegen Schädlinge ausgestattet werden. Eine übermäßige Verwendung von Insektiziden könnte so dauerhaft verhindert werden. Auch der Problematik, dass Schädlinge gegen bestimmte Insektizide resistent werden, kann so begegnet werden. Diese Chancen müssen ausgeschöpft werden.  Hier sollte aus der Politik weniger Angst vor Forschung und Technologie ergehen. Gentechnische Maßnahmen sind nicht per se zu verteufeln.

    Der nächste Schritt muss jetzt eine Forschung sein, die auf der einen Seite unsere Landwirte vor Ernteausfällen schützt und auf der anderen Seite die nützlichen Honig- und Wildbienen nicht bedroht. Das Verbot dieser Insektizide allein wird nicht automatisch dazu führen, dass es den Insekten und den Bienen umgehend wieder besser geht. Auch andere Rahmenbedingungen wirken sich negativ auf die Insekten aus. Der Wegfall von Grünfläche, Monokulturen und zu reinliche Gärten und Landschaften. Totholz, Unkraut und Wildwuchs kann man auch gerne auf seinem Grundstück belassen.“

     

    Es gilt das gesprochene Wort!

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  • 17.02.2021

    Stephan Holowaty: Wer Immobilien bewertet, muss auch den Markt kennen

    Zur Diskussion um das Immobilienbewertungs-Portal Scoperty erklärt der verbraucherschutzpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Stephan Holowaty:

    „Die Genauigkeit der Immobilien-Schätzwerte ist leider sehr unterschiedlich: Manche Schätzpreise sind gut getroffen, bei manchen stimmen schon die Inputparamenter nicht, sodass der angegebene Schätzpreis weit von jeglicher Realität entfernt ist. 

    Die Enttäuschung bei potentiellen Käufern, wenn das vermeintliche Schnäppchen dann doch zum Luxusobjekt wird, kann man verschmerzen. Problematischer wird es für Eigentümer, wenn die Schätzwerte von Banken als Grundlage für die Kreditvergabe herangezogen werden. Soll die Immobilie als Sicherheit dienen, sind unrealistische Bewertungen für beide Seiten schädlich. Wer derartige Bewertungen vornimmt, hat also auch eine Verantwortung für eine gewisse Marktkenntnis und dafür, dass Werte auch stimmen. Sie zeigen aber auch die Unsicherheit, die im Immobilienmarkt bei pauschalen Bewertungen herrschen muss – Lage ist vieles, aber der Zustand einer Immobilie ist ein ebenso wertbestimmender Faktor.

    Positiv ist allerdings, dass Scoperty seine Inputparameter für die Schätzwerte transparent ausweist und sich auch an die geltenden Datenschutzbestimmungen hält.“

    Die finanzpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Annabell Krämer, ergänzt:

    „Die Spreizung der von Scoperty ermittelten Immobilienwerte beruht zum Teil auch auf fehlenden oder mehrdeutigen Bodenrichtwerten. Diese werden zukünftig bei der Bemessung der Grundsteuer einen signifikanten Bestandteil bilden, was das Bundesmodell aus unserer Sicht klageanfällig machen wird. Insofern fühlen wir uns in der grundsätzlichen Ablehnung eines jeden wertbasierten Grundsteuermodells bestärkt.“

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  • 17.02.2021

    Anita Klahn: Der letzte Vorhang darf nicht fallen!

    Zur Neuauflage des Förderprogramms #KulturhilfeSH in Höhe von drei Millionen Euro erklärt die stellvertretende Vorsitzende und kulturpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Anita Klahn:

    „Ich freue mich, dass wir den Künstlerinnen und Künstlern eine weitere Unterstützung in dieser schwierigen Zeit zusichern können. Eine Branche, die von Publikum abhängig ist, wird noch recht lange von den Folgen der Pandemie betroffen sein. Zum einen durch die langen Schließungen der Kulturstätten, aber auch durch die immer schwieriger werdende finanzielle Situation der Menschen. Wer weniger Geld im Portemonnaie hat, wird auch weniger Geld für Theater, regionale kulturelle Angebote oder den Erwerb von Kleinkunstobjekten ausgeben. Uns ist eine vielfältige Kulturlandschaft wichtig, deshalb wollen wir hier Perspektiven bieten. Der letzte Vorhang darf nicht fallen!“

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  • 17.02.2021

    Kay Richert: Inzidenz muss sinken, um erste Öffnungsschritte endlich vornehmen zu können

    Anlässlich der heute angekündigten verschärften Maßnahmen für die Stadt Flensburg und den Kreis Schleswig-Flensburg erklärt der zuständige FDP-Landtagsabgeordnete für die beiden Wahlkreise, Kay Richert:

    „Die Infektionslage im Kreis Schleswig-Flensburg und in der Stadt Flensburg liegt weit über dem Landesdurchschnitt. Besonders besorgniserregend ist dabei der hohe Anteil an Virus-Mutationen – Kreis und Stadt sind bundesweit Mutations-Hochburg. Wir Menschen in den betroffenen Regionen müssen jetzt Verantwortung übernehmen, denn insbesondere die mutierte Virus-Variante muss möglichst eingedämmt werden. Deshalb ist es konsequent, dass die Maßnahmen noch einmal zeitlich begrenzt angepasst werden. Nächtliche Ausgangssperren sehen wir grundsätzlich kritisch und dürfen nur Ultima Ratio sein, weil hier massiv in die Grundrechte der Menschen eingegriffen wird.

    Im restlichen Schleswig-Holstein sinken die Zahlen erfreulicherweise, weswegen wir einen Perspektivplan mit einer vorsichtigen Öffnungsstrategie erarbeitet haben. Wir wollen Schritt für Schritt zurück zur Normalität. Von uns in Flensburg und Schleswig-Flensburg hängt jetzt viel für das ganze Land ab. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass die Infektionszahlen schnell sinken, damit wir das Landesziel einer Inzidenz unter 50 erreichen, um erste Öffnungsschritte endlich vornehmen zu können. Das ist unglaublich wichtig für uns alle. 

    Es ist gut, dass das Sozialministerium den Flensburgern und Schleswig-Flensburgern kurzfristig eine große Anzahl an Schnelltests zur Verfügung stellt. Diese Schnelltests bieten die Chance, dass die jetzt getroffenen Maßnahmen möglichst kurz notwendig sind.“

     

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  • 18.02.2021

    Christopher Vogt: A20 ist und bleibt das wichtigste Verkehrsprojekt für Schleswig-Holstein

    Zur Diskussion um die A20 erklärt der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Christopher Vogt:

    ,,Die A20 ist und bleibt das wichtigste Verkehrsprojekt für unser Bundesland. Unsere Verkehrsinfrastruktur ist wegen zahlreicher Versäumnisse in der Vergangenheit leider in einigen Bereichen noch immer völlig unzureichend. Besonders problematisch bleibt die Anbindung der Westküste und der Region Unterelbe. Wir hatten als FDP versprochen, die Planung auf allen Autobahnabschnitten bestmöglich voranzutreiben und haben da auch entsprechend geliefert. Der kürzlich bekanntgewordene Auslegungsfehler ist ärgerlich, verzögert die Planungen aber auch lediglich um wenige Wochen und hat somit keine großen Auswirkungen auf das Gesamtprojekt.

    Anders als zu SPD-Regierungszeiten sind die Planungen seit 2017 in Zusammenarbeit mit dem mittlerweile federführend zuständigen Bund erheblich beschleunigt worden. In der nächsten Wahlperiode wird es mit dem Weiterbau also losgehen können. Ohne Baurecht kann man in einem Rechtsstaat eben nicht bauen. In der vergangenen Wahlperiode wurde die A20 dagegen politisch massiv ausgebremst und die Planung einiger Abschnitte wurde sogar klammheimlich eingestellt. Insofern kann man sich über die mangelnde Demut der SPD in Sachen der A20 nur noch wundern.

    Ich würde es für unverantwortlich halten, die jahrelangen und millionenteuren Planungen, auf die sehr viele Menschen gerade im Südwesten unseres Bundeslandes setzen, nach der Bundestagswahl zu stoppen. Die Grünen haben ja nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass sie die A20 ablehnen. Bei der SPD hatte das Projekt zu ihrer Regierungszeit nie Priorität und es gibt keinen Grund zur Annahme, dass sich dies zukünftig ändern wird. Die Bürgerinnen und Bürger wissen also sehr genau, wen sie bei der Bundestags- und bei der Landtagswahl wählen müssen, wenn ihnen die Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur wichtig ist.

    Unser Planungsrecht ist leider an vielen Stellen ein Verhinderungsrecht geworden und dringend reformbedürftig. Unsere Vorschläge für eine umfassende Reform des Planungsrechts zur Versöhnung von Ökonomie und Ökologie liegen auf dem Tisch. Auch darum wird es in den nächsten Monaten bis zur Bundestagswahl gehen."

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  • 19.02.2021

    Dennys Bornhöft, Anita Klahn, Kay Richert und Jan Marcus Rossa zur Expertenanhörung

    Heute wurden im Kieler Landtag zum zweiten Mal Experten rund um das Thema Corona angehört. Der Fokus lag diesmal auf dem schleswig-holsteinischen Perspektivplan mit Öffnungsschritten, den die Landesregierung im Januar vorgeschlagen hatte. Zu den epidemiologischen und gesellschaftlichen Aspekten erklärt der gesundheits- und sozialpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Dennys Bornhöft:

    „Unser Perspektivplan bildet eine sehr gute Grundlage für den Umgang mit der Pandemie, das haben die Experten heute bestätigt. Beruhigend ist auch, dass schon die heutigen Maßnahmen effektiv auch gegen die Virus-Mutationen wirken. Einer vorsichtigen Öffnung bei sinkenden Inzidenzen steht also nichts entgegen. Deshalb werden wir die Bereiche Gastronomie, Einzelhandel, Sport, Bildungsstätten oder der Inlandstourismus diskutieren müssen.

    Nur mit Perspektiven und einer klaren Kommunikation kann die Akzeptanz bei der Bevölkerung aufrechterhalten werden. Deshalb ist es wichtig, dass Politik der sozialen Marktwirtschaft vertraut und kreativen Ideen im Umgang mit der Pandemie eine Chance gibt. Langfristig müssen wir uns auf ein Leben mit dem Virus einstellen, die No-Covid-Strategie ist ein Irrweg, da waren sich die Experten einig.“

    Zu den Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche sowie auf den Bildungssektor erklärt die stellvertretende Vorsitzende und familien- und bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Anita Klahn:

    „Die Abwägung zwischen dem Gesundheitsschutz und der Chancengerechtigkeit unserer Kinder und Jugendlichen ist keine einfache. Eine Lösung haben auch die heute gehörten Experten nicht. Bestätigt wurden wir darin, dass Schule und Kita für Kinder mehr als nur ein Ort der Wissensvermittlung sind. Sie benötigen die sozialen Kontakte und außerfamiliären Bindungen für ihre persönliche Entwicklung. Und Familien benötigen diese Unterstützung um ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen zu können, mit der sie die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Familie abzusichern.

    Der Stufenplan ist auch in den Bereichen Kita und Schulen ein guter Ansatz und gibt Verlässlichkeit. Außerdem ist es dringend nötig, die Schulen für digital gestützte Unterrichtsmodelle noch besser auszustatten. Fehlende technische Infrastruktur darf für den persönlichen Bildungserfolg kein Kriterium sein. Daher brauchen die Bundesländer dringend die Unterstützung des Bundes für die Ausstattung der Bildungseinrichtungen.“

    Zu den wirtschaftlichen Aspekten der Umsetzung des Perspektivplans erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Kay Richert:

    „Dass die 35 die neue 50 ist, halten nicht nur wir, sondern auch Wirtschaftsexperten für keine glorreiche Idee. Das schafft zum einen Verdruss bei den Menschen, übersieht aber auch, dass es unterschiedliche Öffnungsgrade geben muss, wenn man vorsichtig öffnen will. Beherzigen sollten wir den berechtigten Hinweis auf die ungleiche Verteilung der Pandemiebelastungen und die Warnung vor einem zu einseitigen Blick auf Inzidenzwerte. Denn unser richtiger Ansatz, mehr zu testen, führt natürlich auch dazu, dass mehr positive Ergebnisse erfolgen werden und somit die Inzidenz auf dem Papier steigt. Wir teilen die Aussage des Experten, dass kein Corona-Test absolute Sicherheit bieten wird. Deshalb werden wir den Gedankenanstoß, künftig zwei Tests durchzuführen, um eine höhere Validität zu erreichen, in unsere weiteren Überlegungen mit einbeziehen. Unsere Kritik an den Hilfsprogrammen, die die erzwungenen Betriebsverbote kompensieren sollen, wurde voll bestätigt.“

    Jan Marcus Rossa, rechtspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, ergänzt zur Experten-Einschätzung der rechtlichen Aspekte:

    „Der Ruf nach einer stärkeren Beteiligung der Landesparlamente ist in den letzten Wochen immer lauter geworden. Auch in Schleswig-Holstein haben wir uns Gedanken darüber gemacht, wie der Infektionsschutz durch eine landesgesetzliche Regelung begleitet und rechtssicher gemacht werden kann. Die heutige Anhörung hat jedoch gezeigt, dass der Bundesgesetzgeber den durch die Verfassung gewährten Handlungsspielraum für die Landesparlamente extrem eingeschränkt hat. Die Vierwochenfrist für Infektionsschutzregelungen auf Landesebene hat letztlich die Konsequenz, dass entsprechende Gesetze in einem ordentlichen parlamentarischen Verfahren nicht mehr erlassen werden können.

    Man muss sich vor diesem Hintergrund deshalb die Frage stellen, ob die Fristenregelung in §28a Abs. 5 IfSG in unzulässiger Weise die Rechte der Landesparlamente aus Art. 80 Abs. 4 GG faktisch einschränkt. Denn mit solch kurzen Fristen ließen sich verordnungsvertretende Gesetze in Zukunft wirksam verhindern. Einen solchen Eingriff in die verfassungsmäßigen Rechte der Länder durch einfaches Bundesrecht finde ich hoch problematisch.“

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  • 19.02.2021

    Kay Richert: Vorfälle am Flensburger Bahnhofswald sind unwürdig

    Zu den Vorfällen am Flensburger Bahnhofswald erklärt der für den Wahlkreis Flensburg zuständige Abgeordnete der FDP-Landtagsfraktion, Kay Richert:

    „Es ist nach wie vor unwürdig, dass eine Gruppe von Menschen in Flensburg die Umsetzung demokratischer Beschlüsse verhindern kann, weil die Stadtverwaltung sie gewähren lässt. Während es die Oberbürgermeisterin monatelang nicht schafft, den Bauherren zu helfen, dauert eine Verfügung zum Stopp der genehmigten Fällungen offenbar keinen Vormittag.

    Ob die Investoren ihr eigenes Gelände in Räumungsabsicht betreten durften, kann ich nicht bewerten. Wenn aber die Presse von einem Tötungsversuch gegen einen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes berichtet, zeigt das deutlich, mit welcher Art von sogenannten Aktivisten wir es hier zu tun haben.“

     

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  • 22.02.2021

    Dennys Bornhöft: Unsere Kliniken brauchen finanzielle Sicherheit

    Anlässlich der heutigen Berichterstattung zur wirtschaftlichen Situation der Kliniken im Land aufgrund der Coronavirus Pandemie erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Dennys Bornhöft:

    „Die wirtschaftliche Situation unserer Kliniken im Land muss gesichert werden. Die Erhöhung der intensivmedizinischen Kapazitäten, aber auch Erlösausfälle durch Verzicht auf planbare Eingriffe belasten unsere Krankenhäuser schwer. Deshalb fordern wir Freie Demokraten den Bundesgesundheitsminister auf, endlich tätig zu werden und nicht nur den Zeitraum für die Inanspruchnahme von Ausgleichszahlungen an anspruchsberechtigte Kliniken bis zum 11. April 2021 zu verlängern, sondern vor allem den Kreis der anspruchsberechtigten Kliniken entsprechend dem tatsächlichen Pandemiebedarf anzupassen.

    Schon heute zeichnen sich Monat für Monat hohe Millionenausfälle bei unseren Kliniken im Land ab. Wollen wir also einen Kahlschlag in unserer Gesundheitsversorgung verhindern, muss in Berlin gehandelt werden. Wir mahnen zu einer zügigen Anpassung der durch das Bundesgesundheitsministerium angedachten Änderung der Verordnung zur Anpassung der Voraussetzungen für die Anspruchsberechtigung der Krankenhäuser nach § 21 Absatz 1a des Krankenhausfinanzierungsgesetz. Konkret fordern wir, beim Ausgleich von coronabedingten Einnahmeausfällen die Grenze des Inzidenzwertes von 70 auf 35 abzusenken, analog der MPK-Beschlüsse. Gleichzeitig sollte der Grenzwert der Inzidenz nicht mehr auf Kreis- sondern auf Landesebene betrachtet werden. Außerdem sollte der Anteil der freigehaltenen Intensivbettkapazitäten nicht mehr abgestuft betrachtet, sondern einheitlich auf 25 Prozent festgelegt werden. Zudem sollen zukünftig die Länder die Möglichkeit erhalten, Krankenhäuser, die für die Versorgung in der Pandemie unverzichtbar sind, auch für einen Anspruch auf Ausgleichszahlungen zu benennen.

    Auch nach der Corona Pandemie wollen wir eine gute und auskömmliche Kliniklandschaft im Land sicherstellen. Dafür muss in Berlin aber endlich Bewegung in die Sache kommen.“

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  • 24.02.2021

    Christopher Vogt zu TOP 2 u.a. „Haushaltsberatungen 2021 – Generaldebatte“

    In seiner Rede zu TOP 2+4+23+47+48+49+52 (Haushaltsberatungen 2021 – Generaldebatte) erklärt der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Christopher Vogt:

    „Der Landeshaushalt 2021 ist zweifelsohne ein Krisenhaushalt, der maßgeblich von der Corona-Krise gestaltet wurde. Das wird vor allem durch die Notkredite zur Stützung von Wirtschaft, Sport und Kultur deutlich, aber auch durch die hohen Ausgaben für das Gesundheitswesen, vor allem für das Impfen und für das Testen. Die Generationengerechtigkeit verlieren wir trotz der Krise nicht aus den Augen. Haushalte ohne Neuverschuldung, an die wir uns fast schon gewöhnt hatten, sind ja kein Selbstzweck, sondern die Grundlage dafür, damit auch die jüngeren Generationen politisch handlungsfähig bleiben können. Das ist für mich auch eine wichtige Lehre aus der Vergangenheit. Überschuldete Staatshaushalte gefährden das Gemeinwesen und treffen in erster Linie die Schwächeren der Gesellschaft.

    Die Neuverschuldung, die wir heute beschließen werden, soll eine Ausnahme in der Krise bleiben. Die mittlerweile wieder viel diskutierte Schuldenbremse sieht diese Ausnahmen ausdrücklich vor. Sie gehört also zum Instrument des Neuverschuldungsverbots. Und ich sage es ohne Wenn und Aber: Meine Fraktion bekennt sich ausdrücklich zur Schuldenbremse und zur Rückkehr zu Haushalten ohne Neuverschuldung in den nächsten Jahren. Als wir damals die Schuldenbremse in Schleswig-Holstein eingeführt haben, war es uns sehr wichtig, dass es mit der Zweidrittelmehrheit eine hohe Hürde für gut begründete Ausnahmen gibt. Das hat sich meines Erachtens auch bewährt. Wir haben im vergangenen Jahr mit der Opposition ein Paket vereinbaren können, das in meinen Augen sehr vernünftig ist. Wir mussten dabei natürlich auch Kompromisse schließen. So ist das eben in der Demokratie, aber die zusätzlichen Investitionen in den Schulbau oder in die Krankenhäuser finden wir auch absolut richtig und deshalb waren das wirklich gute Verhandlungen zum Wohle unseres Landes. Die heute vorgelegten Änderungen der SPD-Fraktion sind erneut recht umfangreich. Richtige Gespräche hat es dazu aber nicht gegeben. Einige Punkte finden wir zwar durchaus sympathisch. Ich sage aber auch: Die Spielräume sind aktuell letztlich nicht da und die Gegenfinanzierungsvorschläge haben uns nicht überzeugt.

    Generationengerechte Landeshaushalte zeichnen sich ja nicht allein durch die Vermeidung von neuen Schulden aus: Es muss auch um ausreichende Investitionen in Erhalt, Ausbau und Modernisierung der Infrastruktur gehen sowie um die Stärkung des Rechtsstaats und eine gute Umwelt-, Bildungs- und Wirtschaftspolitik, um faire Chancen für alle Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen. Bei den Investitionen bin ich sehr froh darüber, dass es uns auch in dieser Krise gelingt, über zehn Prozent – nämlich 10,5 Prozent, um genau zu sein – in unsere Infrastruktur zu investieren. Das merkt man zum Beispiel bei den Landesstraßen, die das Rückgrat unserer Straßeninfrastruktur und überlebenswichtig vor allem für den ländlichen Raum sind. Vor einigen Jahren musste man sich immer noch genau überlegen, wo man am besten entlangfährt, um sein Auto angesichts der vielen Schlaglochpisten nicht zu gefährden. Jetzt nerven eher die zahlreichen Baustellen. Es ist eine große Leistung, dass das Verkehrsministerium über 100 Millionen Euro pro Jahr investieren kann. Der Zerfall unseres Straßennetzes war nicht nur nervig für die Autofahrer, sondern eine Gefährdung des Wirtschaftsstandortes und es ist vor allem finanzpolitisch nicht sinnvoll, diese wichtige Infrastruktur nicht zu pflegen, denn Komplettsanierungen sind am Ende eigentlich immer doppelt und dreimal so teuer.

    Unsere Hochschulen leiden seit Jahrzehnten unter maroden oder fehlenden Gebäuden und teilweise auch unter einer Ausstattung, die man anderswo eher im Museum findet. In dieser Wahlperiode wird erstmalig landesweit professionell zusammengetragen, welche konkreten baulichen Bedarfe es an den Hochschulen des Landes gibt. Da gibt es also sehr viel Nachholbedarf, auch deshalb müssen wir deutlich mehr investieren. Jeder Euro, der in die Hochschulen investiert wird, bringt unserer gesamten Gesellschaft später eine ordentliche Rendite. Da muss man gar nicht nach Nordamerika oder Asien blicken, da reicht schon der Blick in den Süden der Republik. Das betrifft natürlich nicht nur die Gebäude, sondern auch die personelle und die technische Ausstattung. Die Grundfinanzierung erhöhen wir schrittweise weiter und für die Digitalisierung stellen wir auch mehr Geld zur Verfügung. Da geht es nicht nur um WLAN, Kamerasysteme oder Beamer, sondern auch um die intelligente Vernetzung der Daten, die in einer Hochschule vorliegen.

    Und nicht erst seit dieser Krise erkennen wir die hohen Bedarfe bei den Krankenhäusern. Da sind wir in Deutschland besser davor als viele andere Länder. Wir sehen aber nicht nur am landeseigenen Uniklinikum, dass wir da mehr tun müssen, sondern auch bei den anderen Krankenhäusern im Land, in die leider auch viel zu lange zu wenig investiert wurde.

    Die Folgen dieser Krise werden wir noch viele Jahre spüren. Dabei sollten wir nicht übersehen, dass wir auch immer noch in erheblichem Maße mit den Problemen unserer Vorgängerinnen und Vorgänger zu kämpfen haben. Wir übertragen mit diesem Haushalt mal eben so fast 300 Millionen Euro Altlasten der HSH Nordbank in den Landeshaushalt. Das tut richtig weh, weil dieses Desaster damals aus meiner Sicht völlig unnötig war, aber diese Schulden sind in Wahrheit ja auch nicht neu. Wir machen sie jetzt erst richtig sichtbar und uns damit ein Stück weit ehrlich. Bereinigt um die HSH-Altlasten nehmen wir Kredite in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro auf. Das sind Dimensionen, die wir allenfalls aus der letzten Finanz- und Wirtschaftskrise von vor über zehn Jahren kennen. Einen Großteil dieser Kredite haben wir bereits im letzten Jahr beschlossen. Wir müssen sie nun einsetzen, um handlungsfähig zu bleiben. Ein geringerer Teil besteht aus konjunkturellen Krediten, die wir auch ohne diese Krise aufnehmen dürften, aber ebenfalls in hoffentlich besseren Zeiten wieder zurückführen müssen.

    Wir wollen die Erfüllung der staatlichen Kernaufgaben besser gewährleisten, weil sich die Welt trotz Corona weiterdreht und diese elementaren Aufgaben in Teilen sogar noch drängender geworden sind. Das zeigt sich dann auch bei der Stellenentwicklung. Mehrere hundert neue Stellen in einem Jahr sind selbstverständlich kein Pappenstiel und auch sie werden den Landeshaushalt über Jahrzehnte belasten. Aber es geht in erster Linie um die vernünftige Erfüllung der Kernaufgaben des Landes. Rund 250 Stellen für die Bildung sind angemessen. Die Digitalisierung der Bildung muss deutlich beschleunigt werden. Auch da gibt es erheblichen Nachholbedarf und Unterrichtsausfall wegen Lehrermangels können wir uns nach dieser Krise endgültig nicht mehr leisten. Der Justiz ist auch nicht allein mit neuen Richtern und Staatsanwälten aus dem bundesweiten Pakt für den Rechtsstaat geholfen. Sie braucht auch die fleißigen Zuarbeiter, um den Arbeitsstau an den Gerichten tatsächlich abbauen zu können. Und unsere Landespolizei arbeitet seit vielen Jahren an der Belastungsgrenze. Das kann kein Dauerzustand sein und vor allem wollen wir die polizeiliche Präsenz in der Fläche sichern. Dazu wird die schrittweise Aufstellung einer zweiten festen Einsatzhundertschaft beitragen. Die FDP-Fraktion hat auch fünf weitere Stellen zur Stärkung des Verfassungsschutzes erreichen können. Der politische und religiöse Extremismus ist eine der größten Gefahren für unsere Freiheit. Und deshalb muss unsere Demokratie wehrhaft bleiben.

    Wir sind für eine klare Schwerpunktsetzung und damit auch gegen Sparsamkeit an der falschen Stelle. Das heißt aber auch, dass es unsere Pflicht ist, die finanzielle Tragfähigkeit unserer Entscheidungen stets im Auge zu behalten. Ich habe eben die letzte Finanz- und Wirtschaftskrise genannt. Sie hatte uns nicht annähernd so im Würgegriff wie diese Pandemie. Aber sie hat trotzdem wirtschaftliche Substanz gekostet und hohe Schuldenberge hinterlassen. Wie sind wir so schnell wieder aus dieser Krise und aus den damit verbundenen Schulden herausgekommen? Die Antwort ist relativ einfach: Durch wirtschaftliches Wachstum und eine gewisse Ausgabendisziplin. Auch nach der gegenwärtigen Krise muss die Losung wieder heißen, aus den Schulden Schritt für Schritt herauszuwachsen. Wir müssen die produktive Kraft in der Gesellschaft nutzen, die sich in zigtausenden Unternehmen unseres Landes bündelt. Wir brauchen die richtigen Leistungsanreize, damit hier zukünftig wieder stärker investiert wird und nicht anderswo. Wir brauchen gut ausgebildete und motivierte Menschen, die sich mit ihrer eigenen Arbeit ihre Lebensträume erfüllen wollen. Zu diesen Träumen gehört für viele Bürgerinnen und Bürger übrigens auch eine gelegentliche Fernreise, das eigene Auto oder auch das Eigenheim im Grünen, aber das möchte ich hier nur am Rande erwähnen. Unser Wirtschaftsstandort brauche eine leistungsfähige Verwaltung und möglichst wenig unnötige Bürokratie. Und der Staat ist eben nicht der bessere Unternehmer. Oder die bessere Unternehmerin. In dieser Krise müssen wir sogar in verschiedenen Bereichen feststellen, dass er teilweise nicht einmal das eigene Aufgabengebiet richtig im Griff hat. Dass die SPD-Fraktion nach den jüngsten Erfahrungen auf Bundesebene meint, dass eine staatliche Maskenverteilungsaktion an alle Haushalte die richtige Maßnahme sei, wundert mich da wirklich. Das waren die wohl teuersten Masken der Welt, die der Bund verteilt hat. Da muss das Herz eines jeden Steuerzahlers wirklich bluten.

    Wie der Jahresabschluss 2021 aussehen wird, wird nicht nur an der Entwicklung der für uns sehr wichtigen Tourismusbranche abhängen, sondern auch an der schnellen Erholung der Weltwirtschaft, von der unsere stark exportorientierte Volkswirtschaft besonders profitieren würde. Als Freie Demokraten haben wir uns erfolgreich dafür eingesetzt, dass mögliche strukturelle Mehreinnahmen in der Zukunft die erlaubte Inanspruchnahme von Notkrediten eins zu eins reduzieren werden. Wir setzen auf eine Stärkung der wirtschaftlichen Basis, die konsequente Schwerpunktsetzung bei den Kernaufgaben wie Bildung, Rechtsstaat, Digitalisierung und Infrastruktur und auf eine gewisse Ausgabendisziplin. Ich bin optimistisch, dass dies auch schon sehr bald wieder zu Haushalten ohne Neuverschuldung führen wird. Unsere Kinder und Enkelkinder werden es uns danken!“

    Es gilt das gesprochene Wort!

     

     

     

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  • 24.02.2021

    Jan Marcus Rossa zu TOP 2 u.a. „Haushaltsberatungen 2021 – Einzelplan 4“

    In seiner Rede zu TOP 2 u.a. (Haushaltsberatungen 2021 ­ Einzelplan 4) erklärt der extremismuspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jan Marcus Rossa:

    ,,Wir haben in den letzten Monaten, nein seit Jahren immer wieder in unse- ren Debatten darauf hingewiesen, dass nur ein wehrhafter Rechtsstaat der Garant für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung ist. Anlass für diese Debatten waren immer wieder feige Anschläge auf unseren Rechtsstaat und seine Bürgerinnen und Bürger. Wir erinnern uns an die Anschläge in Halle und Hanau, den Terroranschlag auf dem Breitscheidtplatz, aber auch an die rechtsradikalen Ausschreitungen in Chemnitz oder die Ermor- dung von Walter Lübcke. Zu erinnern ist aber auch an den islamistischen Extremisten, der in Dresden getrieben von seiner Homophobie einen un- schuldigen Menschen ermordete. Solche Anschläge und Gewalttaten sind immer auch ein Angriff auf unseren liberalen Rechtsstaat und auf unsere bürgerlichen Freiheiten.

    Wir sind uns wohl alle darin einig, dass sich der Staat vor solchen Angriffen schützen und den Tätern entschieden entgegentreten muss. Wir stimmen sicherlich auch darin überein, dass die Herausforderungen, unseren Staat und seine Bürgerinnen und Bürger zu schützen, mit den technologischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte größer geworden sind. Extremismus beachtet keine Ländergrenzen. Und nicht jede länderübergreifende Struktur lässt sich im Zeitalter des Internets rasch feststellen, so wie das zu Zeiten überwiegend realer Treffen an einem Ort mitunter noch der Fall war. Nach dem Anschlag auf dem Breitscheidtplatz ist einmal mehr der Föderalismus kritisiert worden und der Ruf nach einer grundlegenden Reform der Sicherheitsstrukturen wurde laut. Aber vergessen wir nicht, warum wir uns in der Bundesrepublik Deutschland auch bei den Sicherheitsbehörden für eine föderale Struktur entschieden haben. Der Föderalismus steht der Sicherheit und der Wehrhaftigkeit unseres Staates keineswegs entgegen. Auch föderale Strukturen können für innere Sicherheit sorgen, wenn dies als gemeinsame Aufgabe gelebt wird. Niemand darf sich in einem solchen System nur auf andere verlassen, sondern trägt selbst Verantwortung. Jedes Bundes- land trägt daher unmittelbar Verantwortung für die Sicherheit im gesamten Land.

    Für die FDP-Fraktion war es daher ein wichtiges Anliegen, auf die sicher- heitspolitischen Herausforderungen wirksam zu reagieren und unsere Sicherheitsbehörden so auszustatten, dass sie diesen Herausforderungen gewachsen sein können. Wenn wir feststellen, dass die Vernetzung von Ext- remisten via Internet stetig komplexer wird und damit schwerer zu überwachen ist, dann müssen wir unsere Sicherheitsbehörden für eine wirksame Aufklärung im Internet besser ausstatten und die dafür nötigen Fachleute gewinnen. Es ist beinahe eine Binsenweisheit, dass der Schlüssel für eine erfolgreiche Observation extremistischer Gruppierungen in der Personalstärke liegt. Um neue Formen des Extremismus frühzeitig erkennen und bewerten zu können, braucht es gutes Personal in der Auswertung. Und unser Verfassungsschutz braucht hierfür zusätzliches Personal. Und wir stellen die dafür nötigen finanziellen Mittel nunmehr zur Verfügung.

    Es gibt keine Freiheit ohne Sicherheit, so wie es keine Sicherheit ohne Freiheit gibt. Unsere Freiheit, die Freiheit von Minderheiten, die Freiheit anders zu sein, muss es uns wert sein, auch den Verfassungsschutz durch Aufstockung des Personals für die der Abwehr von Angriffen auf unseren freiheitlichen Rechtsstaat auszustatten. Es mag auf den ersten Blick überraschen, dass gerade wir Freidemokraten uns für die Stärkung des Verfassungsschutzes einsetzen. Doch machen wir uns bewusst, wenn wir unseren Rechtsstaat und unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung nicht wirksam schützen und verteidigen, dann verlieren wir das, was und lieb und teuer ist, nämlich unsere Freiheit."

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  • 24.02.2021

    Kay Richert zu TOP 2 u.a. „Haushaltsberatungen 2021 – Einzelplan 6“

    In seiner Rede zu TOP 2 u.a. (Haushaltsberatungen 2021 ­ Einzelplan 6) erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Kay Richert:

    ,,Wir sprechen heute über den Haushalt und da ist es vielleicht zu erwarten, dass wir viele Zahlen hören. Und das hat ja auch seine Berechtigung, schließlich legen wir den Bürgerinnen und Bürgern hier im Parlament Rechenschaft ab, was wir mit den uns anvertrauten Mitteln machen. Anhand der Zahlen kann man die politischen Schwerpunkte erkennen: Wo sind die Schwerpunkte der regierungstragenden Fraktionen? Was sind die Ziele der Jamaika-Koalition für die kommende Periode? Das ist es, worüber ich sprechen möchte: Unsere Ziele. Unsere Herzensprojekte. Was genau tun wir, um das Leben der Menschen in unserem Schleswig-Holstein besser zu machen.

    Das größte und prominenteste Projekt ist mit Sicherheit die planvolle, strukturierte Instandsetzung der schleswig-holsteinischen Landesstraßen. Ich weiß, inzwischen haben wir uns an Baustellen und instandgesetzte Straße wieder gewöhnt. Aber erinnern Sie sich: Noch vor vier Jahren waren kaputte Oberflächen und massenhaft Schlaglöcher für uns normal. Das mag jetzt ein subjektives Erleben sein, aber vor 2017 habe ich nie gesehen, dass instandgesetzte Straßen eröffnet wurden. Sie? Das hat sich geändert und das bemerken die Menschen im Land und das finden sie richtig gut. Es mag unbescheiden klingen, aber wir haben hier sogar unsere eigenen, ambitionierten Ziele von 90 Millionen Euro pro Jahr übertroffen: In 2020 waren es 115 Millionen Euro und gleichzeitig wurden noch 93,6 Millionen Euro Bundesmit- tel in Bundesstraßen verbaut. Der limitierende Faktor war, dass noch mehr Baustellen gleichzeitig im Land logistisch nicht möglich gewesen wären.

    Auch wenn es hier um den Haushalt und somit um Geld geht ­ Geld ist nicht alles. Ohne den Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr hätte auch das viele Geld nichts genützt. Direktor Conrad, Sie und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben vergangene Debatten Lügen gestraft und bewiesen, dass Sie eine moderne, leistungsfähige Behörde sind, auf die wir uns verlassen können!

    Das war natürlich noch lange nicht alles. Im Bereich Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus passiert viel. Nach der Umstellung der einzelbetrieblichen Förderung hin zu einer Infrastrukturförderung bringen wir nicht nur die Landesstraßen voran. Wir haben ein Bündnis für Glasfaser, mit dem wir den Ausbau der Breitbandverbindungen auch im ländlichen Raum vorantreiben. Das macht das Leben in unseren Dörfern attraktiver und wir stärken auch den Technologiestandort Schleswig-Holstein. IT- Support vom Strand aus, Maschinenbauentwicklung mit Blick auf die Schlei oder aus dem Büro aufs Surfbrett sind starke Argumente für Schleswig- Holstein.

    Wir setzen nicht nur die Straßen instand, wir kümmern uns auch um die Radwege. Wir wollen mehr Nachhaltigkeit, Effizienz und Qualität auf der Schiene und beschaffen insgesamt 52 akku-elektrische Lokomotiven. Die Zahl der Jugendberufsagenturen ist signifikant gestiegen, weil wir uns um die Zukunft der Jugend und um die Zukunft der Betriebe kümmern, die nicht weiter so sehr unter dem Fachkräftemangel leiden sollen. Wir kümmern uns um Arbeitsmarktintegration von Zuwanderern, um Aufstiegsfortbildung in Handel, Industrie und Handwerk. Mit der Gründung des Schleswig- Holsteinischen Instituts für berufliche Bildung (SHIBB) verankern wir die berufliche Bildung dort, wo sie hingehört. Alles Erfolgsmeldungen, auf die wir mit Recht stolz sind.

    Aber ein Wortbeitrag zum Thema Wirtschaft kann in diesen Zeiten nicht auskommen ohne ein Wort zu den Wirtschaftshilfen für die von den Corona- Einschränkungen, Betriebsverboten und Ladenschließungen hart getroffenen gewerbetreibenden Menschen. Schon das Wort ist eine Zumutung: Es sind keine Hilfen, die gnädig gewährt werden ­ es sind Kompensationen, die die riesigen Verluste ausgleichen sollen, die den Betrieben durch staatlichen Eingriff entstehen. Es ist ein Unding, dass die Betriebe so lange auf die Kompensationszahlungen warten müssen. Wer von uns könnte mehrere Wochen oder gar Monate auf ein Einkommen verzichten und gleichzeitig weiter Miete, Krankenversicherung, oder schlicht Lebensmittel bezahlen? Es ist ein Unding, dass die Bundesregierung schnelle, großzügige, bürokratiearme Hilfe verspricht und die Betroffenen dann feststellen: Nix Bazooka.

    Nichts ist schnell, nichts ist unbürokratisch. 39 Seiten Verwaltungsverein- barungen und Ausfüllanleitungen sind nicht unbürokratisch. Und es ist ein Unding, dass für ganze Erwerbszweige gar keine passenden Kompensationsprogramme existieren. Soloselbständigen, Künstlern, Journalisten, Musikern, kleinen Gewerbetreibenden ist mit einer 90-prozentigen Fixkostener- stattung nicht geholfen. Sie brauchen Geld zum Leben! Und wenn auf der einen Seite das Kurzarbeitergeld verlängert wird, damit ,niemand in die Grundsicherung fällt` und diese Solidarität auf der anderen Seite für Selbständige nicht gilt, dann macht mich das sprachlos.

    Wir brauchen echte Kompensationen, vor allem für Soloselbständige und kleine Gewerbetreibende. Wir brauchen eine pauschale Hilfe, zum Beispiel einen Unternehmerlohn, der rückwirkend ab März 2020 an alle Bedürftigen gewährt wird. Der von der Finanzverwaltung auf Antrag bearbeitet wird, denn dort sind bereits alle Daten vorhanden. Und was wir außerdem brau-chen, ist eine kontrollierte Rückkehr zur Normalität, ein Abwägen der medizinischen Risiken gegen die kollateralen Schäden und ein verantwortungsvolles Miteinander von Gesundheitsschutz und öffentlichem Leben."

     

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  • 26.04.2018

    Jörg Hansen zu TOP 29 "Deutsche Küstenwache schaffen"

    In seiner Rede zu TOP 29 (Kräfte bündeln, Führung vereinheitlichen: „Deutsche Küstenwache“ schaffen) erklärt der polizeipolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jörg Hansen:

    „Die Bestrebungen für eine Nationale Küstenwache gibt es seit vielen Jahren. Und obwohl sich schon sehr viel getan hat, ist der ganz große Durchbruch bis jetzt nicht gelungen. Es macht daher Sinn, sich Gedanken über einen neuen Fahrplan zu machen, hin zu mehr maritimer Sicherheit. Und zwar hin zu mehr standardisierter, vorbereiteter Sicherheit.

    Aber mit dem vorliegenden Antrag der AfD würden wir den zweiten Schritt vor dem ersten machen. Es reicht eben nicht aus, einfach einen Satz aus dem Koalitionsvertrag herauszuschreiben und etwas aus einem Positionspapier zu kopieren. Man muss schon eine eigene Idee entwickeln und schauen: Wie können wir das machen?

    Was steckt also hinter dem Ansinnen einer Nationalen Küstenwache? Ich war Leiter einer Direktionsleitstelle der Polizei und habe erfahren, wie schwer der Prozess einer effektiven Kooperation mit unterschiedlichen Behörden und Zuständigkeiten sein kann. Beispiele für ein vernetztes Zusammenwirken von unterschiedlichen Institutionen kennen wir. Etwa aus dem Katastrophenschutz, wo ein Bürgermeister oder Landrat die Fäden in der Hand hält. Ein gutes Beispiel aus jüngster Vergangenheit ist die Koordination von Maßnahmen für Flüchtlinge durch die Landespolizei im Jahr 2015. Die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten hat hier sehr gut funktioniert.

    Eine Nationale Küstenwache ist weitreichender ausgestattet. Sie soll Entscheider verschiedenster Bereiche unter einem Dach dauerhaft organisieren und zusammenfassen.

    Dazu müssen wir uns aber mindestens zwei Punkte berücksichtigen:

    1. Bereits jetzt gibt es Kooperationen zwischen Bundespolizei und Zoll. Dies umfasst nicht nur gemeinsame Streifenfahrten, sondern auch gemeinsame Qualifizierungsmaßnahmen. Der hinter einer Nationalen Küstenwache stehende Gedanke ist, dass nicht nur die beiden Bundesbehörden, sondern auch die Landesbehörden, wie beispielsweise die Wasserschutzpolizei, unter einem Dach organisiert werden. Das allerdings ist sicherheitspolitisch und rechtlich schwierig und wird nicht von heute auf morgen gehen.

     

    2 . Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Interessenlagen der Behörden auf See sehr vielschichtig sind. Allein auf Bundesseite sind dort mit Bundespolizei, Fischereischutz, Zoll, Havariekommando und WSV viele Akteure vertreten. Hinzu kommt die Zuständigkeit von fünf Küstenländern innerhalb der Zwölfmeilenzone. Also viele Faktoren, die unter einen Hut zu bringen sind. Das macht die Verhandlungen schwierig. Ein Beispiel dafür ist die geplante Zusammenlegung der Wasserschutzpolizeien im Nordverbund. Bereits hier knirscht es ordentlich.

    Der Weg sollte daher sein, dass zunächst die Bundesbehörden bestmöglich zusammengefasst werden. Das Ergebnis der norddeutschen Wasserschutzpolizeidirektionen  sollte also zunächst abgewartet werden, um dann weitere Schritte folgen zu lassen. Parallel kümmern wir uns um die Rahmenbedingungen. Zu diesem Zeitpunkt ist es viel sinnvoller, bestehende Kooperationen Schritt für Schritt aufwachsen zu lassen. Ich halte sehr viel davon, solche Prozesse nicht auf einen Schlag umzusetzen, sondern unterschiedliche Behörden und deren Mitarbeiterstrukturen zusammenwachsen zu lassen. Dazu gehört auch die Ordnung des Finanzrahmens und der Personalgewinnung für eine neue Bundesbehörde.

    Hierzu gestatten Sie mir eine Anmerkung: Ich war immer der Meinung, dass die massiven Einsparungen bei der Wasserschutzpolizeidirektion Schleswig-Holstein irgendwann vor die Füße fallen wird. Unser Bestreben in der Jamaika-Koalition wird sein, dass die Wasserschutzpolizei in Schleswig-Holstein wieder die Anerkennung erhält, die diese wertvolle Arbeit verdient. Ich freue mich, dass wir uns fraktionsübergreifend über diesen Ansatz verständigen konnten. Ich bitte um Ihre Zustimmung für unseren Alternativantrag.“

    Es gilt das gesprochene Wort!

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  • 24.02.2021

    Anita Klahn zu TOP 2 u.a. „Haushaltsberatungen 2021 – Einzelplan 7“

    In ihrer Rede zu TOP 2 u.a. (Haushaltsberatungen 2021 ­ Einzelplan 7) erklärt die stellvertretende Vorsitzende und bildungs- sowie kulturpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Anita Klahn:

    ,,Bei den Haushaltsberatungen im Bereich Bildung und Kultur zeigt sich, dass Regierungs- und Oppositionsfraktionen grundsätzlich thematisch an einem Strang ziehen. Die von der Opposition beantragte teilweise deutlich höhere Mittelbereitstellung gegenüber dem Haushaltsansatz der regierungstragenden Fraktionen ist politisch verständlich, aber leider nicht umsetzbar.

    Grundsätzlich hat das Land Schleswig-Holstein erhebliche Mittel zur digitalen Ausstattung in Ergänzung der Bundesmittel bereitgestellt. Versäumnisse der Vergangenheit zeigen sich jetzt in der Pandemie deutlich. Auch nicht zu vergessen sind die knapp 17 Millionen Euro, die jetzt kurzfristig bereitgestellt werden, um Testungen für Erzieher und Lehrkräfte in der Pandemie zu ermöglichen. Auch diese Mittel mussten aus dem Landeshaushalt bereitgestellt werden, zusätzlich zu den vielen weiteren Maßnahmen des Alltags.

    Besonders hervorzuheben ist, dass wir eine 100-prozentige Unterrichtsversorgung umsetzen können. Damit setzen wir einen wichtigen Teil des Koalitionsvertrages um. Auch uns ist eine Stärkung von Informatik und Future Skills für Schülerinnen und Schüler wichtig. MINT-Fächer und Informatik sind wichtige, Grundlagen vermittelnde Fächer für viele technische und zukunftsweisende Berufe. Wir unterstützen die Leseförderung. Studien belegen, dass 20 Prozent der Grundschüler keine ausreichenden Lesekompetenzen haben. Das Lesen ist aber eine der wichtigsten Basis-Kompetenzen. Ohne Lesekompetenz wird es auch in Mathe und Naturwissenschaften schwierig.

    Wir sind froh, dass wir zu Beginn des Jahres das SHIBB auf den Weg bringen konnten, weil für uns die berufliche Bildung einen besonderen Stellenwert hat. Durch die entsprechende personelle Ausstattung werden wir zukünftig in diesem Bereich hervorragend aufgestellt sein, wodurch die berufliche Bildung die gebührende Wertschätzung erfährt.

    Wir fördern Sport an Schulen und der Fachhochschule Westküste. Wobei für uns der E-Sport genauso dazugehört wie die Sportleistungsklassen oder der verbesserte einfache Unterricht. Im Bereich Musik unterstützen wir mit vie- len kleinen Einzelmaßnahmen die Kinder- und Jugendarbeit, wie beispielsweise Projekte des Musiculum, Musiktutoren, Jazz-Rock-Pop-Projekte und vieles mehr. Die Musikschulen entlasten wir von Personalkostensteigerun- gen. Das Thema Gewalt in Schulen haben wir in dieser Koalition erstmalig mit einem Monitoring erfasst und ich halte es für richtig, dass wir im ersten Schritt ein Schutzkonzept und einen Leitfaden erstellen. Alle weiteren Maßnahmen werden wir als Ergebnis der Anhörung entwickeln. Schulkonzept und ­programmarbeit sind genauso zu überprüfen wie eine systematische Schulung von Lehrkräften. Eine Zusammenarbeit mit externen Institutionen wie beispielsweise PETZE ist wesentlich, um sexualisierte Gewalt verhindern zu können.

    Studenten haben in der Corona-Krise besonders starke Einbußen hinnehmen müssen, auch der Wegfall von studentischen Jobs führt zu finanziellen Engpässen. Hier stocken wir den Zuschuss des Landes an das Studentenwerk Schleswig-Holstein für Studienstarthilfen auf 120.000 Euro auf. Die Soziokultur unterstützen wir endlich mit einer Aufstockung der kommunalen Förderung und einem Investitionszuschuss. Das wurde lange gefordert. Die Kulturknotenpunkte stocken wir jeweils um 20.000 Euro je Knotenpunkt auf und sichern damit deren wertvolle Arbeit. Die Nordischen Filmtage Lübeck erhalten eine Erhöhung ihrer seit Jahren unveränderten Projektförderung.

    Ein ganz wichtiges Anliegen war uns der Investitionszuschuss an die KZ- Gedenkstätte Springhirsch i.H.v. 120.000 Euro, um weitere Ausstellungsräumlichkeiten im Zusammenhang mit der Erweiterung der Gedenkstätte realisieren zu können. Wir sehen eine zunehmende Bedrohung von rechts und zunehmenden Antisemitismus. Gedenkstätten sind wichtige Begegnungsstätten und Orte, die zur Verantwortung, nicht zur Schuld, anhalten.

    Mir persönlich lag der Investitionszuschuss an das Feuerschiff für Lübeck e.V. für die Sanierung des Feuerschiffes ,Fehmarnbelt` besonders am Herzen. Aufgrund der engagierten und hartnäckigen Bemühungen aller Beteiligten ist ein weiterer Finanzierungsanteil zur Sanierung des Feuerschiffs jetzt gesichert! Der Bund und das Land Schleswig-Holstein sichern mit ihren finanziellen Zusagen den Erhalt der einmaligen, technikgeschichtlich wertvollen ,Fehmarnbelt`. Auf dem Feuerschiff, das viele Jahre in der Ostsee für sichere Schifffahrtswege gesorgt hat, wird man also auch in Zukunft über hundert Jahre alte Technik in Aktion erleben und bewundern können und so ein Stück Geschichte live in Lübeck erleben können. Die ,Fehmarnbelt` wird nach ihrer aufwändigen Sanierung weiterhin einen Brückenschlag zwischen den Generationen bilden und Jung und Alt ein Stück authentische Seefahrergeschichte vermitteln können. Bei Gesamtkosten von mehr als zwei Millionen Euro sichert das Land Schleswig-Holstein mit einer Kofinanzierung von 250.000 Euro die Sanierung."

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  • 24.02.2021

    Oliver Kumbartzky zu TOP 2 u.a. „Haushaltsberatungen 2021 – Einzelplan 13“

    In seiner Rede zu TOP 2 u.a. (Haushaltsberatungen 2021 ­ Einzelplan 13) erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer und agrarpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Oliver Kumbartzky:

    ,,Was vielleicht nicht jeder weiß: Der Name Jamaika leitet sich vom arawakischen Chaymakas ab, was so viel wie Holz- und Wasserland bedeutet. Aber nicht nur deswegen ist dieser Regierungskoalition der Schutz unserer Wälder und unserer Gewässer sehr wichtig. Und das spiegelt sich auch im Einzelplan 13 wider.

    Wir tun mit dem heute zu beschließenden Haushalt alles, um mehr Wald in Schleswig-Holstein zu generieren. Ich danke dem MELUND zudem für die Erstellung der Landesförderrichtlinie zur Neuwaldbildung. ,Mit der neuen Waldprämie ist eines der wichtigsten Ziele des CDU-Waldgipfels aus dem vergangenen Jahr erreicht`, frohlocke CDU-Fraktionschef Tobias Koch vor drei Wochen. Auch wir Freie Demokraten freuen uns, dass durch das gemeinsame Vorgehen von Jamaika tatsächlich mehr Wipfel entstehen. ,Am Ende zählen nicht die Gipfel, sondern die Wipfel`, sagte ich im letzten Jahr hier an diesem Pult. Und die Wipfel können nun wachsen und gedeihen. Jamaika tut dem Wald gut. Wie wir in den Wald hineinrufen, so schallt es auch heraus. Bedauerlich ist allerdings, dass unsere gemeinsamen Bemühungen mancherorts leider konterkariert werden, wenn Bürgermeister ­ wie beispielsweise in Quickborn ­ bei einer großflächigen Abholzung einfach wegsehen. So etwas sollte nicht wieder vorkommen. Wir werben daher dafür, im Landeswaldgesetz die Anzeigepflicht für Hiebmaßnahmen hin zu einer Genehmigungspflicht zu ändern. Ausgenommen werden sollten dabei Fälle im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht und bei Gefahr in Verzug.

    Komme ich nun vom Wald zum Wasser. Die Wasserrahmenrichtlinie und die neue Düngeverordnung stellen vor allem unsere Landwirtschaft vor enorme Herausforderungen. Mit innovativen Techniken und Konzepten kann effizienter gedüngt und somit die Belastung des Grundwassers reduziert werden. Deshalb stärken wir die wissenschaftsbasierte und betriebswirtschaftlich orientierte Beratung unserer Landwirte mit zusätzlichen 350.000 Euro. So gelingt Gewässerschutz mit statt gegen die Landwirtschaft.

    Ein weiteres Thema ist die Schlei. Die Faulschlammbelastung der Schlei ist seit langem ein drängendes Problem. Wir haben uns dazu auch intensiv im Umwelt- und Agrarausschuss ausgetauscht. Bisher wurden Projekte angestoßen, die auf eine Minderung der Nährstoffeinträge durch die Landwirtschaft abzielen, aber das Problem auf dem Grund der Schlei nicht lösen. Wir setzen deshalb auf eine innovative Methode, die durch Zuführung von Calciumperoxid das Phosphat im Faulschlamm bindet und mineralisiert. 600.000 Euro stellen wir für ein solches Modellprojekt bereit.

    Und viele weitere gute Titel beinhaltet der Haushalt. So stärken und entlasten wir die Landwirtschaftskammer nachhaltig, bringen die Themen Wasserstoff und Energiewende voran und unterstützen unsere Landwirte bei Um- und Neubauten von tierwohlgerechten Ställen.

    Lassen Sie mich noch auf die Änderungsanträge der SPD-Fraktion eingehen.

    Sie sind echte Strategen! Satte sieben neue Strategien werden per Haushaltsantrag gefordert: Eine landeseigene Nutztierstrategie, eine landschaftsökologische Strategie für Photovoltaik, eine Strategie für Biogasanlagen, eine Strategie für Klimaneutralität in den Kommunen, eine Strategie gegen Plastikmüll, eine Strategie für die Neuausrichtung der Landwirtschaft und eine Landesstrategie zum Ausstieg aus Glyphosat. Satte 3,7 Millionen Euro sollen diese glorreichen Sieben kosten! Die ganzen Strategie-Anträge sind ein verzweifelter Versuch, Versäumnisse in der Agrar- und Umweltpolitik der Jamaika-Koalition aufzuzeigen. Doch das läuft komplett ins Leere.
    Oder anders ausgedrückt: Wer andere jagen will, muss selber gut laufen können. Sie fordern die ganze Erarbeitung von Strategien doch nur, weil Sie selbst keine einzige haben!

    Jamaika ist auch mit dem Einzelplan 13 hervorragend aufgestellt. Wir gehen die Zukunftsthemen entschlossen an und die FDP-Fraktion wird dem Haushalt selbstverständlich zustimmen."

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  • 25.02.2021

    Christopher Vogt und Jörg Hansen: Olympia-Bewerbung ist goldrichtig für Kiel

    Zu den Gesprächen über eine mögliche Olympia-Bewerbung der Metropolregion Rhein-Ruhr mit Kiel als Austragungsort der Segelwettbewerbe, erklärt der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Christopher Vogt:

    „Die FDP-Landtagsfraktion begrüßt eine deutsche Bewerbung zur Austragung der Olympischen Spiele 2032 mit der Metropolregion Rhein-Ruhr und hält Kiel für den goldrichtigen Austragungsort für die Segelwettbewerbe. Mit Blick auf den zumindest in Kiel sehr erfolgreichen Bürgerentscheid 2015 spricht sehr viel dafür, dass ein überzeugendes Konzept auch dieses Mal von einer breiten Mehrheit in der Region unterstützt werden wird. Die Bürgerinnen und Bürger sollten allerdings wieder befragt werden, denn eine solche Bewerbung braucht heutzutage eine breite Basis. Die FDP-Fraktion unterstützt zeitgemäße Konzepte mit einer nachhaltigen Nutzung von Infrastrukturen. Eine moderne Olympia-Bewerbung passt hervorragend zu einem weltoffenen und sportbegeisterten Bundesland wie Schleswig-Holstein.

    Das Land sollte die Bewerbung politisch und auch finanziell unterstützen. Kiel hat wie keine andere Stadt langjährige Erfahrungen mit der Austragung von großen Segelwettbewerben, ist international entsprechend profiliert und allein die Bewerbung wird dem Segelsport in Schleswig-Holstein weiteren Schwung geben. Das Sportland Schleswig-Holstein würde insgesamt profitieren.“

    Der sportpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jörg Hansen, ergänzt:

    „Die Ostsee vor Kiel ist ein weltweit bekanntes und anspruchsvolles Segelrevier, das sich vor der australischen Konkurrenz als möglichem Austragungsort nicht verstecken muss. Ob Kieler Woche, die Vorregatta zum America’s Cup oder das Volvo Ocean Race – Kiel hat bewiesen, dass es professionelle, hochkarätige Wassersportwettbewerbe auf die Beine stellen kann. Und Kiel kann auch Olympia. Für unsere Sportlandschaft wäre dieser internationale Wettkampf ein großer Gewinn. Als Gastgeber würde Schleswig-Holstein von Olympia profitieren. Auch wenn wir als Außenseiter in die Bewerbung gehen, gilt: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Wir wollen wagen.“   

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